… der Wunsch nach Frieden
(Wolnzach, hr)Es war ein Vortrag, an dem man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Eindrucksvoll schilderte Faten Mukarker den Konflikt zwischen Israel und Palästina, das Leben zwischen den Mauern und mit der Angst vor Angriffen.
Immer wieder kann man über den Konflikt zwischen den Israelis und Palästinensern lesen. Immer wieder scheint sich die Spirale der Gewalt weiter zu drehen. Eine Lösung rückt dabei in weite Ferne. „Seit 50 Jahren leben wir in diesem Teufelskreis“, erklärt Faten Mukarker. Zwei Kriege, zwei Intifadas und unzähliges Leid, so kann man die letzten, fast 50 Jahre, am besten zusammenfassen. Dabei ist die in Deutschland geborene Palästinenserin durchaus auch selbstkritisch. „Die Extremisten auf beiden Seiten träumen ihren Traum von einem eigenen Staat jeweils ohne den anderen“, so Mukarker.
Ein Traum, der für sie eher eine Illusion ist, denn ein Land ohne Nachbarn, das ist nur ganz schwer umzusetzen. Nichts desto trotz, obwohl es auf beiden Seiten jene gibt, die sich den Frieden wünschen, haben aktuell die Extremisten das Wort. Während Palästinenser mit Bomben und Raketen auf die Besatzer reagieren, schicken die Israelis Soldaten und Panzer. Im Zentrum dieses Konflikts steht die Religion. Israel ist die Geburtsstätte dreier großen Religionen. Nicht nur die Christen, sondern auch die Juden und die Muslime haben in diesem Land ihre heiligen Stätten. Doch während man vor 1947 friedlich zusammen lebte, kam es mit der Gründung des Staates Israel zu einem bislang ungelösten Konflikt.
„Hätten wir 1947 den Teilungsplan der UNO akzeptiert, dann würde heute Frieden herrschen“, so Mukarker. Doch diesen Weitblick hatte man damals nicht. Stattdessen kam es zum Krieg zwischen Israel und Palästina. Ein Krieg, der bis heute andauert und den auch die Weltgemeinschaft bislang nicht lösen konnte. Mukarker berichtet vom Siedlungsbau von Checkpoint und einer Mauer, die ein Bedürfnis an Sicherheit schaffen soll, doch am Ende genau das Gegenteil bewirkt. „Wenn diese Mauer stehen bleibt, dann ist der Konflikt in der kommenden Generation vorprogrammiert“, erklärt sie.
Und während sich die Extremen auf beiden Seiten weiter bekämpfen, sind es vor allem die Kinder die auf der Strecke bleiben. Bilder von Panzern, die Häuser einreißen, von Menschen die „Kämpfer“ zu Grabe tragen, oder von Soldaten die auf Menschen schießen, das malen die Kinder dort. „Es sind die Zivilisten, die auf beiden Seiten unter die Räder kommen“, erklärt sie. Es scheint, als gäbe es im Augenblick keinen Ausweg aus dieser verfahrenen Lage, doch auch bei Faten Mukarker bleibt die Hoffnung, dass es noch einen „gerechten“ Frieden geben wird. „Auch in Israel gibt es viele die sich Frieden wünschen.“ Doch solange man das Land nicht gerecht teilt, werden wohl auf beiden Seiten die Extremisten das Wort haben und die Waffen sprechen.
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