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70 Jahre CSU-Politik - 70 Jahre erfolgreiche Politik

(Pfaffenhofen, hr)

Es war kein alltäglicher Geburtstag, den der Kreisverband der Christsozialen feiern durfte. 70 Jahre – ein Alter, bei dem man sich gerne nach getaner Arbeit zurücklehnen kann und die Rente genießen darf. Zurückblicken, das durfte auch den CSUler, aber sich auf dem Erfolg vergangener Tage ausruhen, das ist auch nach sieben Jahrzehnten nicht angesagt.

Zahlreich waren sie gekommen, amtierende Mandatsträger ebenso wie altgediente Mitglieder, um gemeinsam nicht nur das 70-jährige Jubiläum zu feiern, sondern auch der Fraktionsführer der CSU im bayerischen Landtag zu hören. Was wird aus unserem Land, aus unseren Werten, all das sind Fragen, auf die man von Politikern Antworten erwartet.
Es sind bei weitem keine neuen Fragen. Auch 1946 standen die damaligen Gründer des Kreisverbandes vor ähnlichen Herausforderungen. Kurz nach dem Krieg, die Infrastruktur zerstört, stellte sich die Frage: Wie soll alles weitergehen? Nahrung, Landwirtschaft, aber auch der Aufbau der Infrastruktur, das waren die Aufgaben der damaligen Zeit. „Es war ein mutiger Schritt nach dem 2. Weltkrieg dieses Land wieder aus der Krise führen zu wollen“, so Thomas Kreuzer und reflektierte dabei die allgemeine Situation in Bayern vor 70 Jahren: „Bayern war damals das ärmste Bundesland.“

Heute 70 Jahre später ist von der damaligen Ausgangslage nur noch wenig zu spüren. Bayern ist heute „Tabellenführer“ in der Bundesrepublik und auch der Landkreis Pfaffenhofen kann wieder auf hervorragende Rahmenbedingungen blicken. „Wenn wir unsere Hausaufgaben nicht so gut gemacht hätten, würden wir heute nicht im Ranking aller Landkreise auf Platz zwei stehen“, so der CSU-Kreisvorsitzende Karl Straub. Und so darf man auch im Landkreis wie auch im Freistaat ein Stück weit stolz und glücklich sein, auf das, was man in der Vergangenheit erreicht hat. Zurecht verwies Thomas Kreuzer auf die niedrige Arbeitslosenquote, die soliden Staatsfinanzen und ein starkes Wirtschaftswachstum.

„Bayern hat sich dynamisch entwickelt“, so Kreuzer. Diese Entwicklung, die man insbesondere auch im Landkreis Pfaffenhofen spürt, ist das Ergebnis einer „ordentlichen“ Wirtschaftspolitik. Der Fraktionsführer nannte nicht nur die zahlreichen Infrastrukturprojekte, mit denen man vor all auch die ländlichen Regionen im Freistaat entwickelt hat. „Wir stehen nur deswegen heute so gut da, weil es den Menschen in allen Landesteilen so gut geht“, erklärte Kreuzer. Doch obwohl Bayern derzeit an der Spitze steht, ist das für Kreuzer kein Grund nachlässig zu werden, oder sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Stillstand ist Rückschritt“ betonte er und verwies auf die gravierenden politischen Probleme, die es in den kommenden Jahren zu lösen gilt.

Natürlich gilt es hier in Sachen Infrastruktur vor allem auch den Ausbau des Breitbandnetztes voranzutreiben. Doch Infrastruktur ist in diesen Tagen bei weitem nicht mehr alles, man muss eine Antwort auf die Ängste der Menschen finden. Kreuzer betonte, dass eben gerade in Zuge der Flüchtlingspolitik die Angst vieler gestiegen ist. 60% der Bayern fühlen sich dieser Tage unsicher. Eine Zahl, die in ganz besonderem Maße auch auf die Flüchtlingskrise und dem unkontrollierten Grenzübertritt im vergangenen Jahr zurückzuführen ist. „10.000 Flüchtlinge, die jeden Tag die Grenze überqueren, das war klar, dass das kein Dauerzustand sein konnte“, so Kreuzer weiter.

Natürlich betonte er in diesem Zusammenhang Werte wie Humanität und Menschlichkeit und auch die Verantwortung gegenüber der freien Welt, doch verwies er auch darauf, dass man den Menschen dort helfen müsse, wo sie geboren sind. Kreuzer sprach sich in diesem Zusammenhang nicht nur für eine deutliche Begrenzung der Flüchtlingszahlen in Deutschland aus, sondern viel mehr forderte er den Schutz der EU-Außengrenzen. „Wir müssen Griechenland und Italien hierbei unterstützen, aber wenn das nicht klappt, dann müssen wir unsere eigenen Grenzen schützen.“

Eine klare Ansage auch nach Berlin. Insgesamt neun Milliarden Euro gibt der Freistaat in den kommenden vier Jahren für die Integration der Asylbewerber aus. „Wenn heute wieder eine Million kommen würde, dann wäre das nicht mehr zu finanzieren“, so die deutlichen Worte des CSU-Politikers, der auch in Richtung Rot-Grün deutliche Worte fand: „Integration muss in die bestehende Gesellschaft erfolgen!“ Kreuzer beschränkte sich hierbei nicht auf das Erlernen der Sprache, sondern stellte Werte – wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau – in den Mittelpunkt. Besonders die „linke Meinungsdiktatur“ und sog. „politische Korrektheit“, die eine breite Diskussion über Werte unterbunden hatte, kritisierte er scharf. „Wer glaubt, nur das sagen zu können, was allgemein anerkannt ist, der liegt falsch.“ Aus seiner Sicht ist heute mehr denn je innerhalb der gesellschaftlichen Diskussion Mut gefragt.

Mut den nicht nur viele Politiker in Bayern, sondern auch im Landkreis in den vergangenen 70 Jahren schon unter Beweis gestellt haben. „Von den 70 Jahren, auf die wir heute mit Stolz zurückschauen, haben wir 69 Jahre den Landrat gestellt“, so der amtierende Landrat Martin Wolf. Auch in der Landesregierung kann man seit 1946 auf ein fast ähnliches Bild blicken. Mit einer Ausnahme von 1954 – 1957 konnte die CSU immer den Ministerpräsidenten stellen. Und so blickt man vielleicht nicht nur aus anderen Landkreisen - wie Erich Irlstofer betonte – etwas neidisch nach Pfaffenhofen, sondern auch von anderen Bundesländern nach Bayern, denn dort laufen die Uhren zwar anders aber eben auch richtig.


 

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