Hilfe, wenn´s mal kracht
(Mainburg, sh)Das Krankenhaus Mainburg gibt monatlich eine „Patientenschule“ zu ausgewählten Krankheitsbildern aus dem chirurgischen Fachbereich. Kürzlich drehte sich alles um Osteoporose, einer Form von Knochenabbau. Oberarzt Dr. Florian Mayer erklärte wie Osteoporose entsteht, wie man sie behandeln und vielleicht sogar verhindern kann.
Knochen sind lebendiges Material und werden ständig auf- und abgebaut. Und Knochen machen auch einiges mit - bei vielen Menschen jedoch brechen sie ohne Anlass. Osteoporose wird oft unterschätzt, ist aber eine Krankheit, die häufig zu spät erkannt und nicht immer richtig behandelt wird. „Im schlimmsten Fall kann Osteoporose sogar lebensgefährlich werden“, warnte der Referent Dr. med. Florian Mayer.
Mayer ist Oberarzt an den Ilmtalkliniken Pfaffenhofen und Mainburg und ein Fachmann in Sachen Unfallchirurgie und Orthopädie. Zum „täglichen Geschäft“ gehören für ihn Knochenbrüche aller Art. „Osteoporosepatienten haben sehr leicht zerbrechliche Knochen, die schon bei der geringsten Krafteinwirkung Schaden erleiden“, erläutert er. Oftmals reicht ein leichtes Umknaxen. Das unterscheidet Osteoporose vom klassischen Knochenbruch.
Typische Brüche treten auf am Wirbelkörper, in Hüftgelenksnähe, am Oberschenkel aber auch an Oberarmen und Handgelenken. Das tückische ist der Kreislauf, in dem sich die Patienten häufig befinden. Durch fortschreitende Immobilität nach einem Bruch wird die Bewegungsfähigkeit weiter eingeschränkt. Weitere Brüche sind fast schon vorprogrammiert. Um Osteoporose zu diagnostizieren, wird eine Knochendichtemessung durchgeführt.
Osteoporose liegt vor, wenn der gemessene Wert um mindestens ein Viertel niedriger liegt als der einer gesunden 30-jährigen Frau bzw. eines gesunden 30-jährigen Mannes. Empfohlen wird eine Basisdiagnose bei Frauen nach der Menopause und bei Männern ab dem 60. Lebensjahr.
Bleibt die Frage, was genau man tun kann, damit der Abbau der Knochenstabilität gar nicht erst in Gang setzt. Vorneweg wollte Dr. Mayer die Frage nach der Einnahme von Zusatzpräparaten aus der Apotheke geklärt wissen: „Pulver oder Pillen sind völlig unnötig. Über eine ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann man alles bestens in den Griff bekommen.“
Calcium beispielsweise stärkt die Knochen und ist verstärkt in Milchprodukten, Hartkäse oder Nüssen enthalten. Auch Vitamin D ist wichtig, das bei ausreichend Sonnenlicht vom Körper selbst produziert wird.
Laut aktuellen Studien ist aber vor allem regelmäßiger Sport und Muskeltraining entscheidend, um die Höhe der Knochendichte konstant zu halten und das Frakturrisiko zu minimieren.
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