hallertau.info News

Städtebauliches Entwicklungskonzept beschlossen

(Wolnzach, hr)

Der Rathausplatz ist fertiggestellt. Die Kosten für dieses Bauprojekt beliefen sich nach derzeitigem Stand auf 632.000 Euro. Dafür konnte man nochmalig Fördermittel vom Freistaat aus der Städtebauförderung von rund 288.600 Euro erhalten. Um aber auch weiterhin in den Genuss staatlicher Zuschüsse zu bekommen, braucht man künftig, wie Bauamtsleiterin Doris Schneider erläuterte, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept. Fünf Büros haben sich diesbezüglich im Wolnzacher Gemeinderat vorgestellt, den Zuschlag erhielten das Architekturbüro Schober aus München.

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept – dieser Begriff klingt unglaublich komplex und kompliziert, so dass man sich zuvorderst fragen muss, was ist damit eigentlich gemeint? Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein Förderprogramm, über das der Städtebau gefördert werden soll. In einem Leitfaden des Bundesumweltministeriums heißt es hierzu: „ISEK hat sich in der kommunalen Praxis als effektives Instrument bewährt.“ Wie ein solches Konzept genau aussieht und welche Handlungsfelder abgesteckt werden, das wiederum ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Insgesamt soll aber, das betonten auch die Planer, nicht nur ein einzelnes Objekt überplant, sondern der Ortskern aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachtet werden. Dabei spielen nicht nur Verkehrsströme, sondern eben auch Gewerbestruktur, die sozialen Gegebenheiten und die Historie eine wichtige Rolle.

„Uns liegt die ländliche Region sehr am Herzen“, mit diesen Worten traf Architektin Petra Schober genau den Punkt. Für sie, wie auch für ihre Kollegin Barbara Hummel stand das Bewahren der Identität im Vordergrund. „Wie können wir es bei aller Veränderung schaffen, den Charakter von Wolnzach dennoch zu erhalten“, das ist für die beiden Planerinnen der grundlegende Frageansatz. Eine Frage, auf die man auch zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort haben kann. Deutlich machte aber Barbara Hummel, dass sie vor allem in der vom Hopfenbau geprägten Landschaft viel Potential sieht. Genau mit diesen Sätzen überzeugten dann am Ende auch den Gemeinderat.

„Die Entscheidung ist am Ende einstimmig gefallen“, so Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU). In den kommenden 12 bis 15 Monaten werden die beiden Münchner Planerinnen für Wolnzach dieses städtebauliche Entwicklungskonzept erarbeiten. Eine Arbeit, die nicht alleine am Schreibtisch erfolgen wird, sondern in die auch die Bürger eingebunden werden. „Bürgerbeteiligungen ist ein zentrales Element dieses Konzeptes“, so Bauamtsleiterin Schneider. Die Möglichkeiten dabei reichen von Marktspaziergängen, über Workshops bis hin zu Bürgerbefragungen. In welcher Weise dies letztlich umgesetzt wird, das werden die kommenden Monate zeigen.

Eines aber machte der Rathauschef noch einmal mehr als deutlich: Nachdem das Städtebauförderprogramm des Freistaates ausläuft, ist diese Planung die Grundlage für weitere Maßnahmen im Städtebau, Fördergelder zu erhalten. In diesem Zusammenhang soll letzten Ende nicht nur der Ortskern selbst betrachtet werden, sondern die Planung auch darüber hinausgehen. „Natürlich soll auch das Areal am Sportweg untersucht werden“, bestätigte Machold. Mit 60 Prozent werden die gesamten Planungskosten seitens der Regierung von Oberbayern bezuschusst und soll am Ende die Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung von Wolnzach für die kommenden 10 bis 15 Jahre bilden.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.