Pfaffenhofener BRK wegen Bombenfund im Einsatz
(Pfaffenhofen, hal/rt)Auch BRK-Ehrenamtliche aus den Kreisverbänden Pfaffenhofen und Eichstätt standen wegen der Augsburger Bombenentschärfung bereit, um im Notfall schnell Hilfe leisten zu können.Foto: BRK-Kreisverband Pfaffenhofen
Einsatz für die „Schnelleinsatzgruppe Behandlung (SEG)“ hieß es in diesem Jahr für die Ehrenamtlichen des Bayerischen Roten Kreuzes aus dem Kreis Pfaffenhofen am ersten Weihnachtsfeiertag. Grund dafür war die große Evakuierungsaktion wegen der Entschärfung einer tonnenschweren Bombe aus dem vergangenen Weltkrieg in Augsburg.
Am späten Abend des 23. Dezember klingelten bei den Mitgliedern der SEG die Mobiltelefone mit der Einsatzanforderung. Daraufhin warfen neun BRKler ihre privaten Weihnachtspläne über den Haufen und starteten gestern in aller Frühe kurz nach 5 Uhr morgens vom örtlichen Gebäude des Kreisverbands aus mit dem Gerätewagen Sanität und dem Mannschaftswagen in Richtung Fuggerstadt.
„In Schrobenhausen trafen wir uns mit sechs Kameradinnen und Kameraden aus der Bereitschaft Eichstätt, um als Teil des 125 Helfer umfassenden Standard- Hilfeleistungskontingents im Ernstfall, das heißt bei der Detonation der Luftmine, einen Behandlungsplatz vorzuhalten und die Erstversorgung von Verletzten zu übernehmen“, erzählt einer der Einsatzkräfte.
Obwohl die Helfer glücklicherweise nicht zum Ernstfall gerufen werden mussten, sei es doch beeindruckend gewesen zu sehen, wie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der verschiedenen Hilfsorganisationen bei solch einem Großeinsatz zusammenarbeiten. „Wir trafen jede Menge Kameradinnen und Kameraden aus ganz Bayern und konnten uns während der Wartezeit austauschen, neue Kontakte knüpfen und alte wieder aufwärmen“, so der Mann vom BRK. Die reichliche und schmackhafte Verpflegung wurde ebenfalls durch ehrenamtliche Helfer bereitgestellt.
Gegen 20 Uhr kam dann die erhoffte Entwarnung auch für die Pfaffenhofener Einsatzkräfte. Die 1,8 Tonnen schwere britische Fliegerbombe ist in der Augsburger Innenstadt erfolgreich von zwei Sprengmeistern des Kampfmittelräumdienstes entschärft worden. Wenige Zeit später konnten auch die rund 54.000 evakuierten Bewohner der Schutzzone wieder zurück in ihre Wohnungen. Über den Kurznachrichtendienst Twitter hatte die Polizei gewarnt: "Während der Entschärfung besteht in der Schutzzone Lebensgefahr!"
Um 22 Uhr war der Einsatz mit dem Eintreffen der beiden Rettungsfahrzeuge am Kreisverband beendet. Bei dieser seit 1945 größten Evakuierungsaktion in Deutschland waren insgesamt 200 Fahrzeuge unterschiedlicher Hilfsorganisationen im Einsatz. Mehr als 4.000 Helfer vom BRK, den Feuerwehren und Bereitschaftspolizisten aus ganz Bayern waren dabei tätig.
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