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Kleine Sensation in Fürth

(Wolnzach/Fürth, hr)

Maximilian Dallinger in der Konzentrationsphase vor dem entscheidenden Schuss

What a day! Martin Pauly, Sportleiter der Sportschützen Niederlauterbach, konnte es kaum fassen: Zum Ende einer langen und keineswegs einfachen Saison ist den Aufsteigern am vergangenen Wochenende die Sensation gelungen. Im letzten Match überragten die Schützen Olivia Hofmann, Maximilian Dallinger, Daniel Brodmeier, Andreas Geuther und Nikolas Schallenberger ihre Kontrahenten vom SV Germania Prittlbach deutlich mit einem 4:1 und fügten dem Meister der 1. Bundesliga Süd damit seine erste Niederlage zu.

Die Stimmung bei den Niederlauterbachern war schon vor dem letzten Wettkampf gelöst. Hatte man doch am Vortag in einem spannenden und teilweise auch nervenaufreibenden Wettkampf gegen die Schützen aus Waldkraiburg den Klassenerhalt endgültig klargemacht.

Es war eng und so mancher der mitgereisten Fans hatte auch tags drauf immer noch schweißnasse Hände. Während die Österreicherin Hofmann ihr Duell gegen Bernhard Pickl souverän mit 398:394 gewinnen konnte, musste sich Dallinger der an Nummer zwei gesetzten Lisa Haensch mit 394:396 geschlagen geben. Auch Pauly erwischte nicht ihre beste Tagesform und verlor ihr Duell gegen Hanna Bühlmeyer mit 386:391.

Die Niederlauterbacher lagen mit 1:2 zurück und man konnte sagen, die vom Abstieg bedrohten Waldkraiburger witterten noch einmal Morgenluft. Doch wie so oft zeigte sich gerade in engen Partien auch die Klasse der Hallertauer. Mit 396:391 sicherte Brodmeier seinem Team den wichtigen zweiten Punkt. Am Ende lag dann alle Last auf Michael Janker. Sekt oder Selters, sein Match war das ausschlaggebende. Doch trotz einer konstanten Leistung von 394 Ringen brachten die 40 Schuss keine Entscheidung, denn auch seine Kontrahentin Franziska Schiller erbrachte dieselbe Leistung. Ein Stechen war gefordert; dabei erwies sich Janker als der nervenstärkere Schütze. Mit einer 9 holte er den letzten Punkt für Niederlauterbach und damit machte er den Klassenerhalt perfekt.

Was dann folgte, war einfach nur grenzenloser Jubel. Nach diesem Erfolg konnten die Schützen gegen Gremania Prittlbach völlig befreit vom Erfolgsdruck antreten. Zwar waren die Prittlbacher in der gesamten Saison noch ungeschlagen, doch gerade der Sieg gegen Waldkraiburg schien die Niederlauterbacher beflügelt zu haben. „Wir haben eine hervorragende Mannschaft und vielleicht können wir den Meister etwas ärgern“, so Sportleiter Martin Pauly im Vorfeld. Und er sollte recht behalten. Wie entfesselt schossen Hofmann, Dallinger, Brodmeier, Geuther samt Schallenberger und ließen ihren Kontrahenten in kaum einer Phase des Wettkampfes eine wirkliche Chance. Mit sagenhaften 398 und 399 Punkten sicherten sich Hofmann und Dallinger gegen Isabella Straub und Martin Strempfl die ersten beiden Punkte. „Es ist einfach perfekt gelaufen“, so Dallinger direkt nach dem Wettkampf.

Brodmeier, der am Tag zuvor souverän gewonnen hatte, musste gegen Anna-Lena Kinateder sichtlich angestrengt kämpfen. Zwar führte der Olympiavierte von Rio nach drei Serien mit 297:295 und schoss auch im letzten Durchgang lange fehlerfrei, doch gerade bei den letzten Schüssen erzielte der sonst so Treffsichere nur zwei Neuner. Mit 98 Ringen ergab sich für Kinateder, die bei ihren letzten zehn Schuss bis dahin fehlerlos unterwegs war, die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch auch sie zeigte Nerven und erzielte ausgerechnet im letzten und entscheidenden Schuss nur eine Neun. Damit ging auch der dritte Punkt an die Niederlauterbacher.

Zwar konnte Sebastian Franz gegen Andreas Geuther (390:388) noch einmal auf ein 1:3 verkürzen, doch dieser Punkt war am Ende für die Prittlbacher nur noch ein wenig Ergebniskosmetik. Denn auch Schallenberger ließ Yvonne Jaekel mit 391:389 keine Chance und machte somit die Sensation perfekt. Den Niederlauterbachern gelang nicht nur der Aufstieg und folglich der Klassenerhalt, sie fügten den Prittlbachern auch die einzige Niederlage ihrer gesamten Saison zu. „Wir sind heute einfach locker in den letzten Wettkampf gegangen und das war letztlich auch das Erfolgsrezept“, so Brodmeier, der sich über einen sehr guten sechsten Platz freute. „Unser Ziel war der Klassenerhalt und den hatten wir mit dem Sieg gegen Waldkraiburg schon gesichert.“
Auch wenn die Schützen um Daniel Brodmeier in ihrer ersten Bundesliga-Saison das Ticket für die Ausscheidungskämpfe zum deutschen Meistertitel knapp verpassten, so waren sich am Ende alle einig - der sechste Platz ist ein absoluter Erfolg.

von links: Andreas Geuther, Daniel Brodmeier, Olivia Hofmann, Maximilian Dallinger und Nikolas Schallenberger

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