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Trendwende am Hopfenmarkt befürchtet

(Wolnzach, ted)

Der Ring junger Hopfenpflanzer lud zur allsaisonalen Einschätzung des globalen Hopfenmarktes durch die Handelsexperten Dr. Pichlmaier (HVG), Piroué (Steiner) und Hintermeier (Barth). Während die europäischen Parameter vor Glück strahlen, die Chinesen schwächeln, zeigen sich erste Wolken am amerikanischen Hopfenmarkt. Die Wunderwaffe Craft-Brauer büßte ihr zweistelliges Wachstum ein. So nähert sich das Wachstum an der Hopfennachfrage dem Nullpunkt. Werden die US-Hopfenpflanzer wieder in den Hochalphamarkt einsteigen?

Diese Frage bohrte Dr. Pichlmaier in die Diskussionsrunde. Der derzeitige Dollar-Kurs erschwere dies. Aber durch die Überkontrahierung gewisser Aroma-Sorten am US-Hopfenmarkt durch die Craft-Brauer, orientieren sich die US-Hopfenpflanzer überraschenderweise an den europäischen Marktpreisen für Hochalphasorten. Wenn es einer neuen US-Hochalphasorte gelänge, die Stärke der Herkules zu übertreffen, dann wanke der Welthopfenmarkt. Bislang diente die US-Hopfenproduktion vorranging den US-Craft-Brauern. Der Anteil der Hochalphasorten sank von 64 % auf 19 %. Doch nun werde dieser Wert nicht weiter unterschritten, vermuten die Experten.

Wann er wieder steigt, sei schwierig vorhersehbar. Alles schließt auf ein derzeitiges Pari. Doch die US-Hopfenpflanzer setzen weiter auf Flächenmehrung. Dabei sei der Markt sehr sortenspezifisch: Während Cascade bereits rückläufig sei, komme der Wachstum von kleineren Sorten. In Deutschland spüren die Handelshäuser den signifikanten Rückgang der Nachfrage von Hallertauer Mittelfrüh durch die schwächelnde Boston Beer Company. Hier sei auf absehbarer Zeit der Markt tot. Verträge mussten auf andere Sorten umgeschrieben werden. Auch Manderin Bavaria stieß an Marktgrenzen.

 

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