Interview mit =fudge=
(Mainburg, sh)=fudge=, das sind die Pioniere des Synth-Metals aus Mainburg. Die Band aus der Hallertau polarisiert mit ihrer einzigartigen Show und ihrer modernen Fusion aus synthetischer und handgemachter Musik, mit der sie jeden Zuschauer in den Bann ziehen wollen. Getragen wird diese Musik von einer progressiven Bühnenperformance, welche allein für sich äußerst sehenswert ist. Hallertau.info traf die Band kürzlich im Interview.
Foto: backstagepro
Im Sommer 2013 gelang es =fudge= den ersten Platz des Haix Band Contests zu gewinnen und sich gegen mehrere andere Newcomer Acts durchzusetzen. 2014 wurde ihre erste EP "Never Stop Firing" weltweit auf allen wichtigen Musik- und Streaming Plattformen veröffentlicht. 2015 schrieben =fudge= den Titelsong des gleichnamigen Indie-Films "Bittersweet Revenge", was 2016 auch im Studio aufgenommen wurde und auf dem offiziellen Film Soundtrack veröffentlicht wurde.
- Wie kamen Sie auf die Idee eine Synthesizer Metal Band in der Hallertau zu gründen?
Ich würde eher sagen, die Idee ist zu uns gekommen. Im Dezember 2012 erfolgte die Gründung. Es gibt hier fast nur klassische Rock Cover Bands, bei Metal wird es schon sehr rar. Meistens ist es derselbe Aufwasch wie immer. Davon halten wir nicht viel. Wir wollen richtige Musik machen mit unserer eigenen Handschrift. Wir sind keine typische Metal Band. Der Synthesizer ist bei uns ein tragendes Element. Wir verzichten bewusst auf eine Gitarren- oder Schlagzeugzentrierung, wie es die meisten anderen Bands machen.
Haben die Mitglieder der Band alle (professionellen) musikalischen Hintergrund?
Nein, beruflich machen wir, bis auf Paul der Musiklehrer ist, alle etwas anderes, da sich damit natürlich nur schwer Geld verdienen lässt. Wir würden die Musik aber auch nicht als unser „Hobby“ bezeichnen. Es ist eher eine Berufung.
- Ein Fan hat einmal über sie folgendes gesagt: (Zitat) „Sie bringen dem festgefahrenen Genre neues Leben bei, auch indem sie auf diesen modernen Metalcore Trend (was gefühlt 90% aller neuen Metal Bands machen) einfach pfeifen. Was meinen Sie zu dieser Aussage?
Es freut uns, dass wenigstens einer unserer Fans verstanden hat, worum es uns geht (lachen). Man kann das wirklich so sagen ja. Wir pfeifen darauf, was die Mehrheit macht. Man könnte auch sagen: Wir machen die Musik, die wir machen! Es ist uns wichtig, aus dieser festgefahrenen Schiene auszubrechen indem wir auf Elemente des neumodischen Extreme-Schrei Metal (oder Metalcore) verzichten. Das verschafft uns einen hohen Wiedererkennungswert. Unsere Musik mag für viele Leute im ersten Moment komisch klingen, da man ja etwas anderes gewöhnt ist.
- Wurden Sie bei ihren Auftritten schon einmal belächelt dafür, „eine Band vom Land“ zu sein?
In Großstädten wie in München hat darüber keiner ein Wort verloren. Meistens ist es eher umgekehrt, dass die Leute von hier unsere Musik als „zu exotisch“ abstempeln, nach dem Motto: „Das kann man ja nicht spielen“. Wir haben uns beispielsweise schon mehrmals für das Open Air in Empfenbach beworben, doch leider erhielten wir bisher immer eine Absage. Vielleicht sind die Leute einfach noch nicht reif für unsere Musik (lachen).
- Wie verlief Ihr Entwicklungsgang die letzten Jahre ?
(lachen) Tja, der ewige Kampf gegen das Schlagzeug. Früher hatten wir keine feste Besetzung am Schlagzeug. Die Drums waren quasi maschinell getaktet. Allerdings war der Wunsch bald da, mit einem Live Schlagzeuger zu spielen. Erst seit Oktober 2016 ist mit Jake Curtis ein fester Schlagzeuger an Bord. Mit unserer bisherigen Karriere sind wir eigentlich sehr zufrieden. Doch würden wir für 2017 gern mehr größere Gigs haben und uns freuen, wenn die Leute noch mehr auf uns aufmerksam werden.
- Im Internet liegen Sie derzeit bei den deutschlandweiten Metal Charts auf Platz 2, da kann man sich vorstellen, dass ihr Fan Kreis und auch Bekanntheitsgrad stetig wachsen. Welches Ziel streben Sie als nächstes an?
Wie gesagt, wir planen auf möglichst vielen Shows zu spielen. Außerdem wollen wir mit der Aufnahme von neuen Alben fortschreiten, uns wieder mehr auf Songwriting konzentrieren. Unsere Bühnenshow ist sehr durchdacht, das erlaubt es uns sie jederzeit abzuspielen.
- Gibt es ein Stilelement, dem Sie sich besonders verschrieben haben?
Ja, definitiv. Ein wichtiges Stilelement ist der Bezug zum Militärischen. Das äußert sich etwa in den Taktarten, die an Militärmarsch erinnern. Maschinengewehr oder Flugzeug Geräusche und langsame Double-Base Klänge finden sich in vielen unserer Songs. Auch unsere Texte greifen kriegsspezifische Themen auf. "Never Stop Firing" ist zum Beispiel ein zusammenhängendes Werk aus vier Single Tracks, die zusammen den Aufstieg und den Niedergang eines Reiches beschreiben sollen.
- Wie wichtig ist euch die Bühnen Show?
Sehr wichtig. Wir würden uns niemals einfach nur hinstellen und Musik spielen. Lichtershow, Corpse Painting, Uniformen all das gehört fest ins Programm. Wir wollen unserem Publikum eine ausgearbeitete Performance bieten, eben die „fudge show“. Dafür haben wir am Lichtpult extra eine Dame sitzen. Licht- und Geräuschkulisse sollen ein Gesamtkunstwerk bilden, das man gesehen haben muss! Auch für Nicht-Metal Fans lohnt es sich, dabei zu sein. So etwas vergisst man so schnell nicht wieder.
Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Simone Huber
Wer =fudge= einmal live erleben möchte, der sei auf folgende Termine hingewiesen:
- 22.04.17 in Regensburg in der Alten Mälzerei, wo =fudge= der Hauptact sein wird.
- 31.10.17 in Mainburg in der Stadthalle bei Rock´n Halloween
Kommentare
Kommentar von Jake |
https://fudge-official.com https://facebook.com/fudge.metal Vielen Dank für das Interview!
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