Wildtiere im Wintermodus
(Pfaffenhofen, hal/rt)Hase im Schnee Foto: S. Ott, piclease / BJV
Dicke Flocken, klirrende Kälte und wenig Nahrung - die Jäger appellieren angesichts der anhaltenden Schneelage an das Verantwortungsbewusstsein von Wintersportlern und Hundehalter Rücksicht auf die heimische Tierwelt zu nehmen. Wildtiere sollten in dieser für sie beschwerlichen Zeit tunlichst nicht beunruhigt werden.
Während sich Wintersportler und weite Teile der Bevölkerung über den schneereichen Wintereinbruch freuen, bricht für die heimische Wildtierwelt eine harte Zeit an. Wildtiere finden im Winter nur spärliche und nährstoffarme Nahrung. Zudem wird ihnen die Fortbewegung bei Schneelage und Kälte erschwert und zehrt an Kräften, Fettreserven und überlebenswichtigen Energievorräten. Um Energie zu sparen, haben Wildtiere eigene Strategien entwickelt: Sie lassen sich einschneien, um vor Frost geschützt zu sein, und reduzieren ihre Bewegung auf das Mindeste, ihre Körpertemperatur senkt sich ab – sie befinden sich im „Wintermodus“. Daher ruft der Bayerische Jagdverband (BJV) zu besonderer Rücksicht auf, damit unsere heimischen Wildarten möglichst ungestört durch den Winter kommen können.
„Wildtiere benötigen besonders in den kalten und schneereichen Wintermonaten Ruhe. Daher bitte ich Wintersportler und Hundebesitzer, Rücksicht zu nehmen. Geben Sie auf Ihre vierbeinigen Freunde Acht, nehmen Sie sie an die Leine und bleiben Sie auf befestigten Wegen, um unnötige Störungen der Wildtiere zu vermeiden. Oft schrecken Spaziergänger, Schneeschuhwanderer, Skifahrer, Tourengeher oder Hunde völlig unbemerkt Wildtiere auf. Diese fliehen aus Instinkt und verbrauchen unnötig überlebenswichtige Energie“, sagt BJV-Präsident Professor Jürgen Vocke.
Freilaufende Hunde, die sich außerhalb des Einflussbereiches ihres Besitzers befinden, sind eine besonders große Gefahr für das Wild. Herumtollen auf weiten Feldern oder Durchstöbern von Hecken und Dickungen aktiviert das Fluchtverhalten des Wildes. Laut Jagdgesetz ist der Jäger verpflichtet, den Jagdschutz in seinem Revier auszuüben und so das Wild vor drohenden Gefahren zu bewahren. Um bei Hundehaltern mehr Transparenz und Information über die Vorgänge in der Natur zu vermitteln, hat der BJV eine Informationsbroschüre zu diesem sensiblen Thema herausgebracht. „Je mehr Hundehalter über die rechtlichen Grundlagen und die Zusammenhänge in der Natur wissen, desto harmonischer wird das Miteinander zwischen Wild und Hund ablaufen“, so Vocke. „Wir Jäger sind fast alle selbst Hundeführer und kennen die enge Bindung zwischen Hund und Hundeführer. Daher ist es uns ein großes Anliegen, neben unseren Aufgaben als Anwalt des Wildes, auch für ein gutes Miteinander zwischen Hundeführern und Jägern zu sorgen.“
Die Infobroschüre „Mit meinem Hund in der Natur“ gibt es kostenlos beim Bayerischen Jagdverband, Hohenlindnerstraße 12, 85622 Feldkirchen, kann telefonisch unter der Rufnummer 089/990234–22 sowie per E-Mail: info@jagd-bayern.de angefordert werden.
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