Erstklässler auf Spurensuche
(Pfaffenhofen, rt)Spannend war die Suche nach den Spuren der Tiere im Pfaffenhofener Stadtwald für die Erstklässler der 1a aus der Joseph-Maria-Lutz-Schule. Hilfestellung beim Identifizieren der einzelnen Abdrücke waren Förster Rudi Engelhard und Jäger Walter Ulrich (l.) von der hiesigen Kreisgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Fotos: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Kreisgruppe Pfaffenhofen / Raths
Auf Spurensuche begeben haben sich die Grundschüler der Klasse 1a aus der Pfaffenhofener Joseph-Maria-Lutz-Schule in den hiesigen Stadtwald zusammen mit zwei versierten Naturkennern aus der Kreisgruppe Pfaffenhofen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die Kinder waren vollends begeistert davon.
Wie die Indianer vorgekommen sind sich die Kinder, als sie jede Menge Spuren im Schnee verfolgten. Wer jeweils hinter dem Trittsiegel steckt, das erklärten die zwei ausgewiesenen Wald- und Tierkenner Förster Rudi Engelhard und Jäger Walter Ulrich.
Besonders faszinierend war für die Erstklässler, dass offenbar die Nacht zuvor Wildschweine am Rand des Stadtwaldes nach Nahrung suchten und dementsprechende Zeichen hinterließen. So war etwa umgewühltes Eichenlaub zu sehen - auf der Suche nach nahrhaften Eicheln waren diese markanten Stellen entstanden. „So wie der Mensch Schuhabdrücke hinterlässt, bleiben auch beim Wild Fußabdrücke zum Beispiel im Schnee oder Lehm zurück“, erläuterte Engelhard. Im Neuschnee seien solche Tierspuren am markantesten. „Wie ein Buch können sie dann vom Kundigen gelesen werden.“
Im Stadtwald zu finden waren dann neben den Fährten der Wildschweine von vor allem jene des Rehwildes. Aber auch Hasen, Marder und Füchse ließen quasi ihre Visitenkarte im Schnee zurück. Und da es dort sehr viele Gassigeher gibt, mischen sich entsprechend viele Abdrücke großer und kleiner Hundepfoten darunter. Wie diese dann etwa von jenen eines Fuchses auseinandergehalten werden können, das wiederum erläuterten die beiden Fachleute der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. „Das sogenannte Trittsiegel, ist typisch für jede Tierart“, erläutert Ulrich. Je nachdem, ob es sich um einen Sohlengänger, wie etwa den Dachs, oder einen Zehengänger, wie den Fuchs handle. „Zehenspitzengänger sind Wildtiere, die auf Schalen gehen.“ Vieles über ein Tier lasse sich anhand seines Spurenbildes herausfinden, sagt Engelhard. Der versierte Förster und Jäger erkennt beispielsweise daraus das Geschlecht und oftmals auch das Alter. „Selbst die Richtung, die das Wild eingeschlagen hat, und die Gangart lassen sich ermitteln.“ Ein sehr typisches Spurenbild zeige der Fuchs beim ruhigen Trab, den der Jäger „Schnüren“ nennt. Dabei passen die Tritte der Vorder- und Hinterläufe haargenau ineinander und sind schnurgerade aufgereiht wie an einer Perlenschnur. Das alles fanden die Grundschüler überaus spannend und so verging der heutige Vormittag für sie wie im Fluge.
Hier war ein Hase unterwegs.
„Wir gehen regelmäßig in den Wald“, so Klassenleiterin Cordula Riegler und darüber hinaus gebe es im Sommer sogar eine Waldwoche. Die Lehrerin bestätigt, dass sich die Erlebnisse draußen in der freien Natur bei den Kindern einprägen, pädagogisch wertvoll sind und nicht zuletzt zu den Highlights im Schuljahr zählen. Die Aktiven der hiesigen Kreisgruppe in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald vermitteln mit ihrem Engagement intensive Naturerlebnisse im Wald, und zwar zu jeder Jahreszeit.
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