Lyrische Lesung mit Gwydion Enbarr und Roland Scheerer
(Pfaffenhofen, mh)Lyrik deutsch ‚die zum Spiel der Lyra gehörende Dichtung', so weit so gut was die Kreisbücherei angeht, dort gibt es sicher einiges davon zu finden. Was Gwydion Enbarr und Roland Scheerer, die neuzeitlichen „Heimat“ Dichter, die hier öffentlich aus ihren Werken vortrugen, war das Instrument ein Cello, gespielt von Jos Svyati.
Allgemein ist Lyrik alles, in Gedichtform Geschriebene und Überlieferte. Die lyrische Form ist meist kurz, eine Gliederung erfolgt in Versen und Strophen. Roland Scheerer wäre nicht Roland Scheerer, wenn er zumindest aus der Gedichtform aussteigt. Sprache ist Sprache, auf den Inhalt kommt es an, seine Ilmtagebücher strotzen nicht nur von absurden Fragestellungen und Erlebnissen, sie haben ihm auch schon einige Preise eingebracht. Er ist Träger des Bayerisch Schwäbischen Literaturpreises und mehrfacher Poetry Slam Champion.
Auch wenn er sich seine Geschichten erzählt und das macht jeder lesende Schreiber, fällt nicht sofort auf, wie viel Arbeit und Feinschliff in den Sätzen steckt. Auf der Suche nach dem passenden anderen Wort verändert sich manchmal der ganze Text.
Gwydion Enbarr, ist Musiker und Autor und lebt in Regensburg, er hat es da sicher nicht leichter mit der letzten Fassung eines Textes.
Dunkelduster baut sich seine Dracula Geschichte auf, aus vielen Fäden webt er den schwarzen Umhang des nicht sterben könnenden Grafen. Er braucht das Blut der Lebenden, die Kraft die darin liegt, zieht in hinaus in die Nacht. Zum treibenden Spiel des Cellos wird die Reise immer mehr zum Rausch und endet fast enttäuschend wenn der Kick nachlässt.
Jos Svyati das „Ein-Mann-Cello-Ensemble“ arbeitet mit einer Loop Maschine, er speichert also Klänge und baut sie später gekonnt wieder in das Stück ein. Wieviel dabei Improvisation ist oder gar provozierter Zufall, bleibt seiner Kunst überlassen, es hörte sich jedenfalls sehr spannend an.
Ein ungewöhnlicher Höhepunkt des gut besuchten Abends in Stephan Ligl´s Kreisbücherei, war jedoch die Welturaufführung der Traumtagebücher des Roland Scheerer. Die kurzen Schilderungen seiner unbewussten Welt, lassen Gott sei Dank, keine Rückschlüsse auf den Dichter zu. Allein den Nobelpreis zu bekommen, wäre dann schon was. Schon sind wir wieder beim Konjunktiv aus dem sich auch die Lyrik speist.
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