Erfolgreicher SPD-Jahresauftakt
(Wolnzach, wk)Nach dem sehr gut besuchten Dreikönigstreffen in Wolnzach hatte die Kreis-SPD am Sonntag erfolgreich eine weitere Veranstaltung nachgeschoben – den Integrationsbrunch im Hopfenmuseum. Über einhundert Gäste, Männer, Frauen, Kinder, Deutsche und Ausländer der verschiedensten Nationen hatten sich zu einem gemeinsamen Frühstücksbrunch eingefunden. Das Buffet war reichhaltig und neben Ansprachen gab es Musik vom Duo Appel & Trapp.
SPD-Kreisvorsitzender Markus Käser begrüßte die Gäste, unter ihnen Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer, der SPD-Bundestagskandidat für die Landkreise Pfaffenhofen/Freising Andreas Mehltretter und Hermann Schaubeck als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Käser ging bei seiner Rede auf die Teilnahme der anwesenden Flüchtlinge ein und wies darauf hin, dass nicht die Behörden die ersten waren, die den Flüchtlingen geholfen hätten, sondern die Zivilgesellschaft. Er sah damals auch keine Flüchtlingskrise, sondern eher eine Führungskrise des Staates. Und wenn alle Staaten so vorgehen würden, wie es derzeit in USA passiert, dann würden von jedem Staat, von jeder Kommune - dann würden überall Mauern hochgezogen werden. Das Integrationstreffen in Wolnzach solle im Gegensatz dazu den Zusammenhalt im Landkreis aufzeigen.
Für den SPD-Bundestagskandidaten Andreas Mehltretter bieten viele der Flüchtlinge für Deutschland eine Chance, aber auch Deutschland für sie. Und die beste Integrationsmaßnahme sei es, den Menschen Arbeit zu geben, somit würden sie nicht nur sich, sondern auch Deutschland helfen, die Integration würde schneller zustande kommen und die Menschen wären nicht auf die Hilfe des Staates angewiesen. Er betonte aber, dass es Ziel der Politik sein müsse, auch die Menschen mitzunehmen, die schon immer in diesem Land leben und sich „abgehängt“ fühlten, Angst um ihre Arbeitsplätze hätten oder keine ausreichend günstige Wohnung finden, obdachlos oder psychisch krank seien. Dazu sei eine gerechtere Verteilungspolitik notwendig, die diese Probleme mit lösen könne. „Politik muss alle Menschen die ausgegrenzt sind, mitnehmen!“
Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer wandte sich energisch gegen eine Entwicklung der „postfaktischen politischen Natur“ bzw. der „alternativen Wahrheiten“ wie sie von Trump und den Rechtskonservativen benutzt werde. Diese Politik vereinfache und setze auf Emotionen, biete einfache Lösungen, doch die Welt sei zu komplex, um auf einfache Aussagen zu setzen und die Menschen seien leider zunehmend bereit, so etwas zu glauben. Es dürfe nicht sein, dass Stimmungen immer mehr die Realität überlagern – deshalb müsse die Stimme der Vernunft stärker erhoben werden und das „Wir“ müsse im Vordergrund stehen, nicht das „Ich“. Er sah die die Gefahr, dass durch immer mehr “Technische Intelligenz“ Arbeitsplätze verloren gingen und die Zukunfts- und Abstiegsangst immer größer werde. Er sah für den Bundestags- und die Landtagswahlen in diesem Jahr deshalb eine ganz andere Qualität, als wie vor vier Jahren. Als Kommunalpolitiker sah er deshalb die Verpflichtung, den Bürgern auf dieser unteren Ebene zu begegnen. In seiner Heimatstadt und im Landkreis Coburg habe man mit der Integrationsarbeit auf kommunaler Ebene sehr gute Erfahrungen gemacht und dabei auch den kulturellen Sektor erfolgreich einbezogen.
Nach diesen Reden gab SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hermann Schaubeck das Buffet frei und dankte vor allem Marianne Strobl und ihrem Gatten für die ganze Organisation. Das Wolnzacher Duo Appel & Trapp bereicherte den Vormittag mit ihren deutschen Songs und Interpretationen von Bob Dylan.
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