Aufgspuid - Hoagartn des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte
(Pfaffenhofen, mh)
Zum 22-zigsten Hoagartn hatte der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte, gleich an zwei Nachmittagen im Januar eingeladen. Jedes Mal volles Haus im Naturfreundeheim bei der Ziegelstraße in Pfaffenhofen und beste Stimmung waren die erfreuliche Folge.
Initiatorin Uschi Kufer begrüßte im feinsten Dialekt die Gäste und ihre Musiker. Lesung und Musik, oder Gred und Aufgspuid, wia sis gherd, es lebe der Dialekt. Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte hatte extra einen Vertreter aus dem Vorstand nach Pfahofa gschikt, weil do immer a so vui los is. De Grod no Muse legte vor und Weiß-blau Muse nach, dazwischen erzählen Albert Schweiger, der bekannte "Sauhandler" aus Gambach, Kathi Radlmeier und Albert Lönner, Geschichten wie sie nur in Bayern passieren können.
Lachen hält gesund und beim Singen braucht man kein Hirn, sondern ein Gespür, alles stressfrei und Therapie in einem. Geschichten und Gesänge, Musikanten und Hochzeitslader, mal deftig mal verspielt, die Gäste kamen, ohne Eintritt zu bezahlen auf ihre Kosten. Nicht jede Schlussfolgerung war jugendfrei, aber das Leben ist hart und vom Durst braucht man gar nicht erst anfangen.
Durst und Hunger musste bei diesen Veranstaltungen auch keiner leiden, denn der Wirt hatte vorgesorgt und die bewusst eingebauten Pausen, dienten auch dem Ratsch, wie Kommunikation früher hieß. Die guade oide Zeit, na um de geht’s ned, es geht um die Erhaltung der Sprache, des Dialektes und der passenden Musik dazu.
Übrigens
Bairische Sprache, Dialekte und Mundarten
Die UNESCO hat 2009 die bairische Sprache als gefährdet und damit schützenswert eingestuft. Merkmale für die Einwertung als Sprache sind unter anderem in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen beschrieben.
Geschützt sind nach Teil 1 Art. 1(a) Sprachen (hier bezogen auf bairisch),
1. die in einem bestimmten Gebiet (Altbayern) eines Staates (Deutschland) von Angehörigen (Bevölkerung Altbayerns) dieses Staates (Deutschland) gebraucht werden, die eine Gruppe bilden, deren Zahl kleiner ist als die der übrigen Bevölkerung des Staates.
2. die sich von der Amtssprache dieses Staates unterscheiden
3. die weder Dialekte der Amtssprache des Staates / Staatssprache noch die Sprachen von Zuwanderern umfassen
Bairisch - eine Sprache
Das Bairische ist wie das Niederdeutsche ein Dialekt des Deutschen – aber kein Dialekt der neuhochdeutschen Schriftsprache, der Amtssprache Deutschlands (Prof. Anthony Rowley)
Allein schon von den grammatischen Besonderheiten her ist das Eigengepräge des Bairischen gegenüber dem Schriftdeutschen so stark, dass es genügen würde, ihm den Status einer eigenen Sprache zu verleihen. Der Abstand Bairisch – Hochdeutsch ist größer als der zwischen Dänisch und Norwegisch oder Tschechisch und Slowakisch. (Prof Dr. Robert Hinderling)
Aus http://www.fbsd.de/bairische-sprache-dialekte-mundarten
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