Rad Gumbo at its best
(Wolnzach, ted)
Der Stilwirt füllte sich bis zum Zerbersten. Nur die Musiker hatten noch Raum zum Spielen – und genossen diese einmalige Atmosphäre. Rad Gumbo konnte so ihren derzeitigen Stand der Konzertentwicklung feiern. Erst in der vorletzten Zugabe wurde klar, wie weit sie sich von ihren früheren Konzerten schon entfernt haben: aber nur positiv, gereifter, sicherer, zum musikalischen Brillant werdend. Und das Publikum begriff dies, feierte die Band und den Abend als nachträgliches Weihnachtsgeschenk, dank „Muskel“, dem Hausherrn.
„Dackel“ Robert Hirmer und Erwin Schmidl wirkten älter am Dienstagabend als bei ihrem letzten Auftritt beim Stilwirt. Aber auch erfüllter. Der Kontakt zum Publikum war so eng wie nie und die persönliche Freiheit, was von sich zu geben, noch größer. Vielleicht braucht Rad Gumbo diese Enge und Nähe, um zur Höchstform aufzulaufen. Es kamen Experimente wie nie zuvor. Alle gingen auf, hätten auch kaum schlecht aufgenommen werden können bei so einem positiven Publikum. Das wissen die Profis. Überhaupt zeigte die Band ein größtenteils neues Repertoire und viele Eigenkompositionen. Rad Gumbo hat sich stark entwickelt, wobei sie immer schon Spitze waren. Kein Konzert beim Stilwirt ohne tosenden Beifall und Zugaben bis zum Umfallen.
So kam es auch diesmal zum Wortbruch: Das Letzte ist dann doch noch das Vorletzte. Aber wenn Dackel „Lapaloma zur See“ im hanseatischen Dialekt singt, dann weiß der geübte Konzertbesucher, dass danach wirklich Schluss ist. Eigentlich ein trauriger Song – weil er der letzte ist. Doch: wir freuen uns auf den nächsten Seegang.
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