Von Jägern und Gejagten
(Augsburg/ Wolnzach, hr)Mit 14 Siegen aus 14 Spielen sind die Wolnzacher als hoher Favorit nach Augsburg gereist und haben sich erstaunlich schwer getan. Zwar konnten die Jungs um Coach Michael Urban am Ende mit 65:58 (11:7; 26:29; 48:48) einen weiteren Sieg einfahren, doch der Weg dahin war steinig.
Der Tabelle nach war es eine klare Sache: Augsburg mit bereits sieben Niederlagen sollte für die Tabellenführer aus der Hallertau nur eine leichte Pflichtübung sein. Doch die Schwaben zeigten sich von Beginn an bissiger und frischer als die Wolnzacher. Mit cleveren Spielzügen und einer guten Defence setzten sie die Jungs um Pointguard Lukas Kappelmeier arg unter Druck. Schnell lagen die Hausherren mit 7:0 in Front.
Erst nach fast vier Minuten waren es David Eichmüller und Kapitän Kappelmeier, die für die ersten Punkte sorgten. Zwar konnten die Wolnzacher unter den Anfeuerungsrufen der mitgereisten Fans das erste Viertel knapp mit 11:7 für sich entscheiden, dennoch zeigten die Minuten auch, es würde nicht einfach werden, wenn man aus Augsburg die Punkte entführen wollte.
Oliver Oberndorfer im Angriff
Genau diese Aussage bewahrheitete sich dann auch Minuten später. Die Hausherren setzten die Gäste aus der Hallertau mit ihrem harten und konsequenten Spiel unter Druck. Die Wolnzacher hingegen wirkten über weite Strecken der ersten Halbzeit unkonzentriert. „Wir waren oftmals nicht ganz bei der Sache und einen Schritt zu langsam“, so die erste Einschätzung von Coach Michael Urban, der mit der gezeigten Leistung seiner Jungs bis zur Pause nicht zufrieden sein konnte. Diese Unkonzentriertheit hinterließ dann deutliche Spuren. Nicht nur unter dem Korb vergab der Tabellenführer zahlreiche gute Möglichkeiten, sondern vor allem die Quote von der Freiwurflinie war katastrophal. Von 23 Würfen konnten die Wolnzacher nur 8 versenken. Eine Steilvorlage für die Schwaben, die sich nicht zweimal bitten ließen. Mit 22:11 (29:26) ging der das zweite Viertel klar an die Augsburger. Drohte womöglich die erste Saisonniederlage?
Vom Spielfeldrand betrachtet war dies zur Halbzeit mehr als nur eine Möglichkeit. Der einzige Lichtblick für die Jungs um Coach Urban: Bereits drei Spieler der Augsburger hatten zu diesem doch noch frühen Zeitpunkt drei Fouls und liefen somit Gefahr, das Spielende nicht zu erleben. Bei nur acht Mann im Kader ein klarer Vorteil für die Wolnzacher. Doch auch nach einer deutlichen Kabinenpredigt schien anfangs des dritten Viertel wenig zu klappen. Viele kleine Fehler im Spielaufbau spielten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit den Schwaben in die Hände.
Tobias Ziehe, Stefan Fuchs und De Shar Clipper im Angriff
Erst als man in der Defence auf eine sehr aggressive Pressverteidigung umgestellt hatte und damit die Augsburger stärker unter Druck setzte, funktionierte es plötzlich auch im Angriff. Tobias Ziehe, De Shar Clipper und Stefan Fuchs sorgten in dieser für das Spiel kritischen Phase für die wichtigen Punkte auf Seiten der Wolnzacher. Nach zwei versenkten Freiwürfen von Filip Schinhammer stand es nach gespielten 30 Minuten 48:48 Unentschieden.
Im letzten Spielabschnitt hatten die Augsburger dann nicht mehr viel zu melden. Zwar konnten die Hausherren noch einmal mit 53:50 in Führung gehen. Doch durch sehenswerte Körbe von Tobias Ziehe und De Shar Clipper hatte diese nicht lange Bestand. Vier Minuten vor dem Ende lagen die Wolnzacher erstmals nach dem ersten Viertel wieder mit sechs Punkten in Front.
Ein Vorsprung, der bei der noch zu spielenden Zeit von 3:39 Minuten hauchdünn war. Dann jedoch spielten die Augsburger den Wolnzacher direkt in Karten, denn Coach Ali Schmid wurde von den Unparteiischen nach seinem zweiten technischen Foul der Halle verwiesen. Drei Freiwürfe und Ballbesitz für Wolnzach, das war dann auch noch die Konsequenz auf dem Spielfeld. Als Folge konnten die Gäste aus der Hallertau die Führung auf 63:56 ausbauen. Von seitens der Augsburger Fans gab es teils heftige Proteste gegen das Schiedsrichtergespann. Auf dem Platz war es ein Pfiff, der am Ende die Entscheidung zugunsten der Wolnzacher zementierte, denn die Schwaben konnten in den letzten Minuten nicht mehr an die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung anknüpfen und die Jungs von Coach Michael Urban konnten am Ende einen weiteren Sieg feiern. „A tuffer one“, mit diesen Worten ist am Ende alles gesagt. Im Fußball würde man an dieser Stelle vom viel zitierten „Bayerndusel“ sprechen.
Wichtige Punkte für die Wolnzacher: De Shar Clipper beim Korbleger
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