Es bleibt alles beim Alten
(Mainburg, sh)
Ob „Luxusproblem“ oder nicht, für den Stadtrat war es an der Zeit, sich in seiner letzten Sitzung um einen Antrag der Mainburger FDP und SPD zur Verbesserung des Verkehrssituation am Badkreisel und der Ortsdurchfahrt endlich anzunehmen. Wie schon vom Bauausschuss empfohlen, werden jetzt doch sämtliche Vorhaben in diese Richtung komplett eingestellt, da keine der vorgestellten Maßnahmen wirkliche Verbesserungen versprechen.
Nachdem bereits der Bauausschuss bezweifelte, ob nun ein Doppelkreisel oder eine abknickende Vorfahrt den Verkehrsfluss am Bad-Rondell tatsächlich optimieren, ergab auch das Gutachten des beauftragten Ingenieurbüros nichts anderes.
Mit Dr.-Ing. Christoph Hessel von der Firma Verkehrsplanungsfirma Gevas, München, hatte sich der Stadtrat sachverständigen Rat eingeholt. Im Zentrum des Interesses stand diesmal das nördliche Ende der Abensberger Straße und in diesem Zusammenhang der Badkreisel, an dem es immer wieder zu leidigen Rückstauungen während der „Rushhour“ kommt.
Hessel erläuterte die untersuchten Verkehrsströme und berechneten Alternativen, zunächst bezogen auf den Kreisverkehr am Bad und der Einmündung der Abensberger Straße.Auf Nachfrage von Stadtrat Maier (FW) verneinte der Sachverständige, ob eine mögliche Umgehungsstraße entlang der B 301 in den Prognoseberechnungen bereits berücksichtigt wurde. Stadtbaumeister Ulrich Dempf bestätigte, dass die Auswirkungen vorrangig im Bezug auf die Abensberger Straße überprüft worden sind.
Zur Verkomplizierung der Angelegenheit trug die Tatsache bei, dass für die untersuchten Kreuzungspunkte verschiedene Organe als zuständige Träger in Frage kommen. Baulastträger der B 301 ist das staatliche Bauamt Landshut, für die Kreisstraße 31 der Landkreis Kelheim und die Abensbergerstraße Mainburg selbst.
Ergeben sich durch eine Maßnahme Verschlechterungen für die Bundesstraße, so wird man das staatliche Bauamt nur schwer überzeugen können, meinte Thomas Kastner (CSU). Dass mit einem Kostenpunkt von etwa 600.000 Euro Verhältnis und Nutzen zudem schwierig seien, sah nicht nur er so.
Primärziel sollte es laut Bürgermeister Reiser sein, dass der Verkehr auf der Bundesstraße fließt. Auf Nachfrage von der ÖDP Fraktion zu einer Ampellösung bezeichnete diese Dr.-Ing. Hessel als nicht erfolgsversprechend. Grund hierfür ist, dass es zu großen Rückstaulängen komme, die aufgrund der Nähe der Knotenpunkte zueinander problematisch sind.
Einen zweiten Kreisel an der Einmündung zur Abensberger Straße in die Köglmühle, die eine Einfahrt zum Aldi-Parkplatz miteinspeist war eine weitere untersuchte Variante. Mit nur wenig vielversprechendem Erfolg. Auch der Vorschlag von Stadtrat Niedermeier (SPD), es probeweise mit Markierungen und Schildern zu probieren, ist laut dem Verkehrsexperten nicht umsetzbar, da die Schleppkurven für Lkws zu groß seien.
Ein großer fünfarmiger Kreisverkehr, wo die Abensbergerstraße zusätzlich mit eingespeist würde, ist aus Sicht des Sachverständigen nicht weiter entwickelbar. Natürlich spielte auch das Geld eine Rolle. Rund eine halbe Million für einen Doppelkreisel zu investieren, wenn am Ende der Effekt kaum spürbar sei, machte für das Ratsgremium keinen Sinn. Eine abknickende Vorfahrtsstraße käme zwar deutlich günstiger, habe aber ebenso wenig positive Auswirkungen.
Mit 5 Gegenstimmen entschloss man sich letztlich dazu, die Planungen nicht weiter zu verfolgen. Die Anträge der FDP und der SPD-Fraktion waren damit endgültig vom Tisch.
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