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Deutscher Bierabsatz leicht rückläufig

(Wolnzach/ München, ted)

 

Erste Pressekonferenz des neuen Präsidenten des Bayerischen Brauerbunds, Georg IV. Schneider aus Kelheim, am Dienstagmittag im Münchner Brauerhaus. Trotz leichten Rückgangs des deutschen (- 0,7 %) und bayerischen Bierabsatzes (- 1,1 %) herrscht bei den Brauern Zuversicht. Sie kommt in Bayern vor allem aus dem Bierexport, wo ein neuer Rekord erzielt wurde. So soll der Export weiterhin überproportional gesteigert werden, um den demoskopischen Rückgang der Bierkonsumenten auszugleichen.

Zum bayerischen Bierausstoß von 23,5 Mio. Hektolitern müssen noch die alkoholfreien Getränke in Höhe von 1,9 Mio. Hektolitern hinzugerechnet werden (+ 84.240 Hektoliter gegenüber 2015), so dass der Gesamtrückgang unter 200.000 Hektoliter liegt. Im Ausland steigt zwar auch die Konkurrenz mit anderen Brauern, doch schafft das Reinheitsgebot großes Vertrauen bei den Biertrinkern. Alle Zahlen trug Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Ebbertz vor, während Geschäftsführer Walter König die Diskussion moderierte. Dr. Ebbertz: „Der Anteil der neuen hopfenintensiven Craftbiere in Deutschland liegt noch unter 1 %. Hauptexportländer sind Italien, China, Belgien (AB-InBev-Konzern), Schweiz, USA, Österreich, Russland, Finnland, Spanien und Griechenland (Reihenfolge der Exportmengen).“

Quelle: Bayerischer Brauerbund e.V.

Georg Schneider ging auf das zurückliegende Jubiläumsjahr ein. Das Reinheitsgebot wurde ausgiebig gefeiert und stark in der Presse gebracht. Überhaupt sei Bier wieder sexy, hip und in. Zu schaffen macht den bayerischen Brauern die Konzentration im Einzelhandel (Edeka schluckte Tengelmann), während die Brauer selbst schnell vom Kartellamt abgemahnt werden. Schneider forderte eine Novellierung des Biergesetzes, nachdem das „vorläufige“ ausgelaufen ist. Der Schutz des Gebrauchs von „bayerischem Bier“ als Herkunftsbezeichnung gelang dem Brauerbund in mehreren Fällen.

 

Im Verbraucherschutz sieht Schneider keinen Grund, das Bier als Alkohol zu diffamieren. Keinem Brauer liegt es daran, dem Alkoholmissbrauch nicht entgegen zu treten. Beim gesunden Biertrinker werde damit die Freiheit, die Lebensqualität, die bayerische Identität beeinträchtigt. Der Verbraucher sei mündig genug. Mit Kampagnen will der Brauerbund Alkohol am Steuer reduzieren.

Das Verpackungsgesetz müsse überarbeitet werden: Bier in Sektflaschen stehe unter Mehrwegzwang, während der Inhalt Sekt den Einweg erlaube. Immerhin hat aber die Euroflasche als Bayern-Bierflasche ihren Siegeszug angetreten, v.a. mit dem Hellen. Auch Brauer außerhalb Bayern benutzen die Euroflasche. Zum Schluss warb Bierkönigin Sabine-Anna Ullrich um viele Bewerberinnen für die Wahl ihrer Nachfolgerin. Sie sei ja die Königin Bayerns.
 

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