Frischer Wind für den Landkreis
(Oberpindhart, sh)
Der neue Landrat Martin Neumeyer (CSU) zieht nach 100 Tagen im Amt ein positives Fazit über seine noch kurze Zeit an der Spitze des Landkreises. Die Zeit sei schnell vergangen, aber man konnte schon viel bewegen, wie er selbst bei einer Gesprächsrunde berichtete, die kürzlich im Gasthaus Huber in Oberpindhart stattfand. Wichtig seien für ihn der offene Dialog mit den Bürgern und ein Identitätsgefühl à la „Wir sind Landkreis Kelheim“.
Unter dem Motto „Wir sind Landkreis Kelheim“ will der neue CSU Landrat Martin Neumeyer die Menschen im Landkreis in den Mittelpunkt stellen. Das betonte er mit Blick auf die ehemaligen vier Kreise, die heute unter einem Dach vereint sind. Obwohl die ehemaligen Grenzen noch in den Köpfen vieler Menschen präsent sind, gelte es das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Kommunen untereinander zu stärken.
Auf Einladung des CSU Ortsverbandes um Ortsprecher Sebastian Schlachtbauer nahm sich der viel beschäftigte und aufgeschlossene Landrat gerne Zeit, nach Oberpindhart zu kommen um von seinen bisherigen Eindrücken und Aufgaben zu erzählen. „In 100 Tagen lässt sich schon einiges realisieren“, sagte der Kreischef, für den es nach eigenen Worten keine Schonfrist gab. Er war von Anfang an gefordert. Zugutekommt ihm natürlich seine Zeit als Landtagsabgeordneter, als Mitglied im Kreis- und Bezirkstag.
„Ich bin schon etwas länger am Markt“, meinte er augenzwinkernd in Bezug auf seine dritte Kandidatur, bei der es endlich geklappt hat. Das Amt des Landrats ist freilich ein ganz anderes, schon allein deshalb, weil es bei der Bevölkerung ganz anders wahrgenommen werde als sein vorheriges. Vieles könne er jetzt selbständig schneller vorantreiben. An einen Sieg habe er allerdings nicht wirklich geglaubt. Am Ende setzte er sich mit 51, 8 Prozent haushoch gegen seine sechs Mitstreiter durch.
Eine Sache beschäftigt ihn. Die grassierende Politikverdrossenheit. In der Wahlbeteiligung von gerade mal 43 Prozent spiegelt diese sich wider. Hier möchte Neumeyer mit mehr Transparenz ansetzten. Die Türen des Landratsamtes sollen für jedermann offenstehen. Das fängt schon bei Besuchermöglichkeiten für Schulklassen und Seniorengruppen an. Jüngst fand auch ein Sternsingerempfang im Landratsamt statt, ein Prinzengardetreffen folgt.
Am Tag der offenen Tür am Samstag, 20. Mai, bekommt die Öffentlichkeit einen Einblick in die vielfältige Arbeit im Landratsamt. Der Austausch auf allen Ebenen wird mit der Digitalisierung konsequent fortgesetzt. Seit 4. November gibt es eine eigene Facebookseite, weitere Kanäle folgen, verspricht der Behördenchef. Ein Landkreismagazin mit dem Namen „Wir sind Landkreis Kelheim“ will er nutzen, damit der Landkreis näher zusammenrückt. Überdies möchte Neumayer künftig die Landratswahl wieder mit der Kommunalwahl zusammenlegen.
Am Herzen lagen ihm der ÖPNV, der Erhalt der Krankenhäuser, die Wirtschaftsförderung als auch die Inklusion. Auf diesen Gebieten herrsche überall noch Handlungsbedarf. Erst kürzlich trat der Kreischef wegen der Dreizügigkeit der Realschule mit Mainburgs Bürgermeister Reiser zusammen damit man auch hier vorankommt. Zudem sei es nötig, ein für die Berufsschule ein Schülerwohnheim auszubauen. Die Ilmtalklinik in Mainburg wolle er auf jeden Fall behalten, auch wenn man derzeit bis zu 4 Millionen draufzahlt. Die Ärzte hätten einen hervorragenden Ruf und auch sonst sei die Klinik gut ausgestattet. Es bestehen Überlegungen zum Ausbau zu einem Unfallkrankenhaus.
Wichtig sei auch, Mainburg noch mehr ins Nahverkehrsnetz einzubinden, touristisch attraktiver zu gestalten. Ein „Freizeitbus“ soll da künftig helfen.
Von Ehrenbürger und Aiglsbachs ehemaligem Bürgermeister Martin Kiermaier gab es Lobesworte: „Man merkt, dass du eine neue Zielrichtung vorgibst und die Dinge vorantreibst“. Neumeyer selbst betonte, dass er sich über das gute Wahlergebnis in Aiglsbach sakkrisch gefreut habe.
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