Pfarr Pfarr Pfarrfasching
(Pfaffenhofen, mh)Nach der Melodie von Dschingis Kahn, stimmte der rührige Frauenbund das geschätzte Auditorium auf die narrische Zeit ein. Alle kostümiert und mit bester Laune, feierten die Katholiken aus Pfaffenhofen gleich zweimal hintereinander ihren Pfarrfasching.
Im Wechsel mit dem Ball ist die Bühnenschau gefürchtet und beliebt gleichermaßen. Ob Pfarrgemeinderat, Kirchenchor, Kolping oder Solo wie die Brehers, die Stücke sind durchweg originell und bedürfen auf jeden Fall detaillierte Probenarbeit.
Die katholische Jugend hatte nichts zu sagen, bzw. ihre Clown Nummer kam auch ohne Text bestens beim Publikum an. Berufsstadtrat und Original in einer Person Florian Erdle, führte mit gewohnt spitzer Zunge durch das reichhaltige Programm. Ein Dinner for One in bayerischer Version „Die selbe Fetn wia jeds Johr?“ wurde aufwendig inszeniert. Warum es jetzt in Bayern so gut wie kein „Ü“ gibt klärten zwei Mitglieder des Frauenbundes auf. Der Kirchenchor „Die Emporenspatzen“, ließen die Gründerjahre und die Stimmung auf einer englischen Rennbahn von der Bühne schwingen.
Mehr Rockmusik hatte eine Kolpinggruppe dabei, zur Bohemian Rhapsody von Freddy Mercury tanzen lustige Storchenfiguren im Schwarzlicht, sehr gelungen. Eine kirchengeschichtliche Lehrstunde mit Lokalkolorit, erteilten dann Rocco & Lenz, alias die Brehers, alias die altehrwürdigen Heiligen Rochus und Laurentius aus der Hauskirche St. Johannes Baptist. Vermutungen, dass die Gemeinde das ewige Licht an einen Händler verkauft haben soll, um damit den Schuldenstand zu tilgen, wurden nicht bestätigt. Nummern wie diese gehören eigentlich zur Starkbierzeit noch einmal gespielt, zu dicht war der Text und zu leicht überhörbar die deftigen Seitenhiebe.
Den krönenden Abschluss machte der Zirkus Giovanne Baptista gleichzusetzen mit dem anwesenden Pfarrgemeinderat, nur im anderen Outfit. Es war sich wie immer kaum einer zu Schade die große Faschingssause mitzumachen, die Tierkostüme ließen den Schweiß in Strömen laufen und der Kaplan war voll mit dabei. Stadtpfarrer Miorin oder kurz Albert, wie es ihm am liebsten ist, hatte leider migränebedingt Spielpause am Klavier, gelobte jedoch einen Theaterauftritt beim nächsten Fasching nachzuholen.
We like to move it – und die Zeit verfliegt im Nu – nach dem Feiern kam auch noch das Aufräumen, ja wenn Katholiken feiern, feiern sie sich am allerliebsten selbst.
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