Schuß ins Blaue
(Nandlstadt, sia)
Auf der ungewöhnlich langen Tagesordnung der vergangenen Sitzung stand ein Antrag des 1. Kommandanten und Gemeinderates Michael Wagensonner über einen Anbau an das Feuerwehrhaus an der Hausmehringerstraße. Die CSU-Fraktion hatte für dieses Vorhaben im Moment allerdings kein Verständnis und bezeichnete den Antrag als Plan ins Blaue. Die BLN sah für ein solches Unterfangen eine zu schlechte Finanzlage.
Es zwickt und zwackt im Verhältnis zwischen der CSU und UWN im Nandlstädter Gemeinderat. Das wurde jetzt wieder auf der jüngsten Marktratssitzung deutlich. Auslöser war ein Antrag, eingereicht von Michael Wagensonner, über einen Anbau bzw. Erweiterungsbau am bereits bestehenden Feuerwehrhaus. Das im Herbst 1994 bezogene Gebäude sei mittlerweile zu klein für sämtliche Veranstaltungen und Schulungsmaßnahmen, so das Anliegen des Kommandanten. Während damals mit 42 aktiven Feuerwehrlern und 3 Fahrzeugen das Gebäude vollkommen ausreichte, sind derzeit 71 aktive Einsatzkräfte mit 5 Fahrzeugen unterzubringen. Desweiteren finden für alle umliegenden Wehren die Grundausbildung im Nandlstädter Feuerwehrhaus statt. In diesem Zuge wollte Wagensonner auch gleich ein kursierendes Gerücht aus der Welt schaffen, das die Erweiterung nur für Feierlichkeiten der Feuerwehr diene.
Bürgermeister Jakob Hartl ergriff gleich als erster das Wort und stellte klar, „Das können wir uns im Moment nicht leisten. Man kann es durchaus mal prüfen, ob man etwas optimieren kann, aber nicht gleich Planungen vornehmen“. Franz Mayer Fraktionssprecher der CSU fühlte sich von Wagensonner über den Tisch gezogen und bei allem Verständnis, „Wie kann man das nur so ins Blaue planen?“. Er riet Wagensonner: „Geh den normalen Weg und stelle den Antrag im nächsten Jahr“. Sein Fraktionskollege Sebastian Unger bemängelte: „Da ist nie darüber geredet worden. Die Sache anleiern sei o.k., aber gleich einen Antrag stellen, ohne vorher mit dem Bürgermeister gesprochen zu haben, das ist kein Verhalten eines Gemeinderat-Mitgliedes“. Von der eigenen Fraktion bekam Wagensonner ebenfalls nicht wirklich Unterstützung. Lediglich Gerhard Betz machte den Vorschlag, die vorhandene und derzeit leer stehende Hausmeisterwohnung im 1. Stock für Umbauarbeiten in Betracht zu ziehen.
So schnell wie der Antrag aufgetaucht ist, ist er auch wieder vom Tisch, denn Michael Wagensonner zog ihn vorerst wieder zurück.
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