Bahpro LIVE im INTAKT
(Pfaffenhofen, mh)
Wenn aus den Wurzeln des Krautrock alte Bäume geworden sind, heißt das noch lange nicht, dass es nicht noch mächtig in den Kronen rauschen kann. Bahpro was ganz banal „Bachhappen Projekt“ bedeutet ist so eine Deutschrockband, aus den Anfängen der poetischen Rebellenmusik der 70ziger Jahre.
Drei der Gründungsmitglieder, HUFI (Albert Hufnagel), RINGO (Walter Regensburger) und STAN (Franz Sixl), leben und spielen noch zusammen. Nach dem Tod des Bassisten Áse 2014, stand die Frage des Weitermachens im Raum, doch mit GÉRARD (Gerhard Jünger) ab 2015, war es dann fast eine Wiedergeburt.
Die Jungs haben die anstrengendsten Lebenszeitraumbereiche hinter sich gelassen und können aus der Summe vieler Erfahrungen sprechen. Die Zeit ist gut für alte Bäume, viele Narben erzählen ebenso viele Geschichten, jeder Ast war ein Weg, jeder neue Trieb eine Erkenntnis.
In den 70er- und 80er-Jahren nannte sich die Gruppe 'Säure'. In dieser Zeit fanden die meisten Konzerte der Band statt. Sie spielten mit Kraan auf der Bühne und haben damals, in der Ingolstädter Ochsenschlacht, das heutige „Open Flair“ mit erfunden.
Albert Hufnagel ist der Poet der verschworenen Gemeinschaft, seine Texte bringen die Blätter im Hirn zum Rauschen, seine verspielten Solos auf der E Gitarre, weben den Klangteppich. Wie die mystischen gesponnenen Lebensfäden der Atropos, Klotho, und Lachesis, reihen sich Faden an Faden zum goldenen Gewand. Die Laute (HUFI), ist nicht umsonst das göttliche Instrument, Bass (Áse) und Gitarre (STAN), nur die logische elektrische Fortsetzung. Die Schläge des Himmels liefern die „Trommeln“ von Walter Regensburger, der ungemütlich den (Weber) Rhythmus liefert.
Da werden alte Saiten angezupft, ganz tief in der Erinnerung der Jugend. Damals war Revolution, nicht Konfirmation, es roch nach Aufbruch. Die Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Liebe, waren wichtiger als das Bruttosozialprodukt, Abi oder Studium. Der Westwind war ein harter und die Sterne wurden vom Smog verdunkelt. Ewiges Wachstum bis zum nächsten Krieg „Nein Danke“, lieber mit Che in der Wüste als mit Strauß im Schlaraffenland.
Die Fragen kommen wieder, weil die Probleme wiederkommen, gut das Bahpro noch da ist und noch genug Geschichten hat. Wenn man sich bei einem Konzert selber beim Denken zuhören kann, ist man am richtigen Ort bei der richtigen Musik. Unbedingt wieder – mehr und viel Spannendes zu Bahpro findet sich auf ihrer WEB Seite http://www.bahpro.com/
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