Solide auf Wachstumskurs
(Pfaffenhofen, rt)Der Regionalleiter der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte Norbert Franz (v.l.), Vorstandsvorsitzender Richard Riedmaier und Vorstand Franz Mirbeth zeigten sich äußerst zufrieden mit den Ergebnissen aus 2016. Fotos: Alfred Raths
Trotz der hartnäckig anhaltenden Niedrigzinsphase – oder vielleicht gerade deswegen – schloss die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte ihr Geschäftsjahr 2016 insgesamt ab mit einem starken Wachstum. Dies wurde unlängst bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens vom Vorstand bekannt gegeben. Darüber hinaus gab es eine ganze Reihe von Auszeichnungen und die Digitalisierung schreitet konsequent voran.
Vorstandsvorsitzender Richard L. Riedmaier bezeichnete die anhaltende Niedrigzinsphase als „große Herausforderung“. Vor diesem Hintergrund zeigten die Anstrengungen im Kostenmanagement und die Optimierung des Ressourceneinsatzes mittlerweile Wirkung. Die Bank verzeichne starkes Wachstum in allen Bereichen durch innovatives und solides Wirtschaften. „Wir müssen strikt auf Kosten und Prozesse achten, effizient führen, auch im Kreditgeschäft.“ Bestätigung erhalten habe das Unternehmen für den eingeschlagenen Weg durch etliche Auszeichnungen: Beste Bank in Ingolstadt und Weißenburg, Beste Beratung in der Baufinanzierung, Top-Fördermittelbank oder auch als familienfreundlicher Arbeitgeber. Dieser Tage erst, beim „Deutschland Test“, gab es einen Preis für „Hervorragende Kundenzufriedenheit.“ Damit gehöre die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte deutschlandweit zu den fünf Prozent der besten Banken.
Beeindruckende Zahlen
Mit einer Bilanzsumme von rund 2,5 Milliarden Euro legte das Instituts im Vergleich mit 2015 mit 91 Millionen Euro um 3,8 Prozent zu. Das betreute Kundevermögen, also die Summe aller Einlagen und Kredite liegt bei 4,8 Milliarden Euro und wuchs somit um 4,5 Prozent. „Wir haben durch die Bank sehr gute Zahlen; insbesondere auf das sehr gute Kreditgeschäft sind wir sehr stolz“, betonte Riedmaier.
Allerdings müsse die Geschäftsstelle Ilmmünster geschlossen und mit der von Reichertshausen zusammengelegt werden. Stattdessen gibt es dort dann einen Geldautomaten. Das übrige Filialnetz -Riedmaier nannte sie einen Ort für einzigartige Beratungsereignisse - wolle das Institut dagegen an den bisherigen Standorten weiter optimieren. „Wir versuchen, unser Filialnetz so lange es geht zu halten.“ Doch digitalisiert werde „intensiv und alles wo möglich und wo sinnvoll.“ Das Smartphone werde immer mehr zu einem sehr wichtigen Vertriebs-, Service- und Kommunikationskanal. Zeit- und ortsunabhängiges Omnikanal-Banking heißt das im Fachjargon der Bank.
Die vieldiskutierten Negativzinsen gibt es auch bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte. Jedoch nur für Firmen und institutionellen Großkunden mit einem Guthaben ab 500.000 Euro. Das sogenannte Verwahrentgelt beträgt dann 0,4 Minus-Prozente.
Ziel übertroffen
Vorstandsmitglied Franz Mirbeth berichtete von einem vorläufigen Gesamtbetriebsergebnis in Höhe von 22,5 Millionen Euro. „Wir konnten damit unsere Zielplanungen deutlich übertreffen.“ Der Zinsüberschuss liege vor allem dank wachsendem Kundenkreditgeschäft bei 47,8 Millionen Euro.
Die Betriebskosten seien mit 41,8 Millionen Euro um etwa 1,3 Millionen Euro höher als im Jahr 2015. Derzeit sind 70 Mitarbeiter im Geschäftsbereich Pfaffenhofen beschäftigt. Ein Personalabbau außerhalb der natürlichen Fluktuation sei jedoch kein Thema.
Fast null Zinsen
„Einen wesentlichen Teil des Ergebnisses werden wir wieder zur Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet“, so Mirbeth. Die Bank verfüge dann über anrechenbare Eigenmittel in Höhe von 277 Millionen Euro, was einer Gesamteigenkapitalquote von 21 Prozent entspreche. Diese biete den Kunden Sicherheit und Stabilität.
Für den Geschäftsbereich Pfaffenhofen konnte Mirbeth ebenfalls von steigenden Zahlen berichten: Das gesamte Kundenvolumen lag dort bei rund 1,14 Milliarden Euro, beim bilanziellen und außerbilanzielle Kundeneinlagen- und Kundenkreditvolumen in der Gesamtbank sind 4,8 Milliarden Euro bereits überschritten. „Sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Kundenkrediten sind wir 2016 kräftig gewachsen.“ Die Bank sei auch 2016 gefragter Partner und Kreditgeber gewesen. „Die Rahmenbedingungen für Investitionen im gewerblichen Mittelstandsgeschäft in unserer prosperierenden Region waren letztes Jahr ausgezeichnet und bleiben es voraussichtlich auch 2017.“ Ungebrochen hoch bleibe, begünstigt durch Niedrigzinsphase, hohe Kaufkraft und starken Einwohnerzuwachs, die Nachfrage nach Eigenheimfinanzierungen. Das Immobilien-Vermittlungsgeschäft „ist exzellent gelaufen“. Der Umsatz legte um sagenhafte 82 Prozent zu. „Das Interesse an Objekten war extrem riesig, sodass wir die Nachfrage nur schwer bedienen konnten.“
In einem Markt mit Zinsen um die Nullmarke würde ein strukturierter Vermögensaufbau für den Kunden immer wichtiger. Besonderer Beliebtheit hätten sich die Fondsprodukte der Bank erfreut. Der Wertpapierbereich habe um zehn Prozent zugenommen, bestätigte der Pfaffenhofener Regionalleiter Norbert Franz. „Schon einige Kunden haben Spargelder in Wertpapiere umgeschichtet.“
Zusammenfassen d sagten die Banker, dass sie „vorsichtig optimistisch“ in die Zukunft blicken. Den Optimismus begründen sie mit dem Hinweis auf ein erfolgreiches Geschäftsmodell, das bei Kunden gut ankommt. Die Vorsicht rührt von den Niedrigzinsen und den Herausforderungen der Regulatorik im Bankenwesen. „Mit der werden wir schier überflutet und die müssen wir meistern.“
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