Suchtpotential im Rathaus Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, mh)
Sex, Drugs, Rock ‘n‘ Roll und Weltfrieden, dass alles auf der Pfaffenhofener Winterbühne am Weiberfaschingsdonnerstag. Ariane Müller (Schwäbin) und Julia Gámez Martin (Berlinerin), bespielten den Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses.
Kein Hexenwerk aber höchst unterhaltsam, die langmähnigen „Mädesl“ bringen viel erkennbare Bühnenerfahrung und musikalische Vielfalt an den Mann, sprich Frau. Ein freches Mundwerk, doppelzüngige Texte und schräge Ansagen, ziehen das kurzweilige Programm von einem Chanson zum nächsten.
Überraschende Themen und Wendungen derselben, etwas Tollpatschigkeit, Dialekt aus dem Schwäbischen und seichte Anspielungen auf die Pfaffenhofener Hippster Szene „die werden hier gezüchtet“ stellenden Kontakt zum Publikum, augenblicklich her.
Ein „Schwabiner“, die Mischung zwischen Spätzle essenden Zugezogenen in der Bundeshauptstadt, mit Hang zum Eigentumsloft und beleidigten Ur-Berliner, wird als Konfliktlösung angeboten.
Der Hang zur Provinz, sprich Bauer, muss aber auch noch berücksichtigt werden, allein schon wegen der Gene. Allerlei neue Geschäftsideen, was die Wirtschaftlichkeit von „Suchtpotential“ erhöhen könnte, werden Probegesungen und für die Nachwelt notiert.
Ein feiner Abend im historischen Rathaussaal, der die diesjährige Winterbühne gut abrundet. In einer urigen Kneipe wäre es schöner gewesen, aber die vernichtet ja momentan der „Brandschutz“, auch ein mehr als absurdes Thema.
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