Direkt vom Untersberg kamen sie daher
(Mainburg, sh)
Gar furchteinflößende, düstere Gestalten schauten im Christlsaal vorbei zum Habererball, den die Narrhalla zusammen mit den Trachtlern traditionell am Rosenmontag ausrichtet. Ganz in schwarz veranstalten die Haberer auf ihren Ratschen und Reiben einen grässlichen Lärm, auf dass die bösen Geister sich fürchten und die Missetaten mit einem „Haberer, dreibt´s zua“ endgültig gesühnt sind. Originelle Kostümierungen gehören zum Habererball aber ebenso dazu wie der vorletzte Auftritt der Narrhalla.
Bunt waren die Kostüme, zahlreich die Orden und einen davon bekam Michael Kallmünzer, der „Chef“ der Trachtler. Leute verkleidet als Pilze, Venezianer, Indianer und dergleichen amüsierten sich den ganzen Abend über entweder tänzerisch zu den flotten Klängen der Musikgruppe „OHA“ und später dann humoristisch durch die lustigen Spottverserl, mit denen der Haberermeister und seine Gesellen nicht nur die Fehltritte der örtlichen Politprominenz auf die Schippe nahm. Auch der ein oder andere Dorfbewohner aus Empfenbach, wie der "Mauerbauer" Martin Goldbrunner und seine Angetraute bekamen ihr Fett weg.
Auch wenn leider aus den Reihen der Stadtobrigkeit niemand erschienen war, konnte Narrhalla Präsident Florian Geser dennoch Stadtrat Eduard Brücklmeier und natürlich den 1. Vorsitzenden der Trachtler, Michael Kallmünzer willkommen heißen. Zum vorletzten Mal zeigte die zeigten die Narrhallesen nochmals ihr gesamtes Programm in Bestform, was selbstverständlich mit tosendem Applaus honoriert wurde.
Auch das Funkenmariechen Jenny konnte ihr gesamtes tänzerisches und akrobatisches Können unter Beweis stellen. Es folgten Auftritte des Kinderprinzenpaares Luisa I. und Andreas II. sowie der Hoheiten Prinzessin Sandra II. und Hofmarschall bzw. „Ersatzprinz“ Andreas III., der an diesem Abend Prinz Heiko aus gesundheitlichen Gründen vertrat. Gegen elf Uhr marschierten dann, mit Musikzug durch den verdunkelten Saal, die Haberer vom Volkstrachtenverein Mainburg ein. Mit sonorer und mahnender Stimme brachte der Haberermeister die verschiedensten Missgeschicke der Mainburger dar. Da fiel es oft schwer, ernst zu bleiben!
Entlarvt wurden nicht nur Josef Reiser, der sich beim Sexfilmschauen im Heimatmuseum entspannt, sondern auch seine Kollegin Hannelore Langwieser, welche gleich mehrmals derbleckt wurde. So z.B. weil sie beim Gänsessen von den Tellern ihrer Stadtratskollegen "schlecht obgfressene Gflüglboana" für ihren Ehegatten stibitzt, oder etwa weil sie beim Altstadtfest die Namen der Trachtler total durcheinander brachte. Nicht mit seiner Meinung hinterm Berg hielt der Haberermeister beim Plan von Stadtbaumeister Dempf eine dürftige Notfalltreppe am Rathaus anzubringen: "Und über so a wacklig`s Grüst dann owe renna - I sog euch wos, do deafs nia brenna..."
Ja manche Zeitgenossen fallen schon durch seltsame Missgeschicke auf, wie auch Evi und Tom Winterstein, die beim Umziehen auf dem Jägerball peinlicherweise ihre Lederhosen vertauscht haben woraufhin der Tom im Wirtssaal drunt mit offenem Hosenstall seine Frau aufsucht : "Des is fei scho des allerscheena, wenn Verheirate eana G´wand ned ausanandakenna...!" Erwähnenswert war auch was Maria Goldbrunner beim Verwurschten des eigens erlegten Wildes passierte: "Haut sie net in den aus Fleisch gemachten Brei, a ganze Dosn Lebkuachagwürz mit nei..."
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