Immer mehr Telefon-Trickbetrug
Es häufen sich auch in der hiesigen Region die Telefonanrufe bei denen sich Betrüger als Polizeibeamte ausgeben oder als vermeintliche Glücksboten einer Lottofirma ihren Opfern hohe Gewinne versprechen. Deshalb warnen heute die Kriminalpolizeiinspektionen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord vor diesen Tätern, die mit Hilfe eines Telefongesprächs ihr Verbrechen einfädeln.
Die Polizei nennt beispielhaft die jüngsten Betrugsversuche: Eine 42-jährige Frau aus Gröbenzell im Landkreis Fürstenfeldbruck bekam am vergangenen Dienstag den Anruf eines Mannes, der sich als Angestellter einer Lottofirma ausgab und einen Gewinn in Höhe von 28.000 Euro avisierte. Um den Gewinn ausbezahlt zu bekommen, sei eine Gebühr in Höhe von 800 Euro fällig, sagte der Mann. Der 42-Jährigen kam die Sache dubios vor und sie meldete den Sachverhalt bei der Polizei. Die am Telefon der Geschädigten angezeigte Telefonnummer des Anrufers ist bereits bei einem weiteren Betrugsversuch aufgetaucht.
Ebenfalls am Dienstagvormittags gingen bei der Polizeiinspektion Ebersberg mehrere Anrufe besorgter Bürger aus Grafing ein. Diese teilten mit, dass sie soeben von einem falschen Kriminalbeamten aus München angerufen wurden. Der falsche Polizist teilte den Leuten am Telefon mit, dass vermeintliche Einbrecher bei einer Verkehrskontrolle in München festgenommen und in ihrem Fahrzeug ein Notizheft mit ihrer Adresse und Telefonnummer aufgefunden worden sei. Im Anschluss erkundigte er sich darüber, ob die Personen alleine zu Hause leben und ob sie vermögend sind. Nachdem dem falschen Beamten keine Auskünfte am Telefon erteilt wurden, beendete er das Gespräch. Der Mann soll mit einem ausländischen Akzent gesprochen haben.
Bereits am Donnerstag der vergangenen Woche rief eine unbekannte Frau eine 60-jährige Frau aus Röhrmoos an und gab sich als Polizeibeamtin der Polizeiinspektion Dachau aus. Im Zusammenhang mit pornografischen Schriften im Internet würde gegen der Frau aus Röhrmoos in der Türkei ein Haftbefehl bestehen und auch das Bundeskriminalamt wäre eingeschaltet. Gegen Bezahlung einer Kaution in Höhe von 17.500 Euro könne der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt werden. Anschließend versuchte die Anruferin, Daten über das Bankkonto der Geschädigten zu bekommen. Die 60-Jährige brach das Gespräch ab und wandte sich an die Polizeiinspektion Dachau und der Schwindel flog auf.
Am Mittwoch (01.03.2017) erhielt eine 77-jährige Frau aus Markt Indersdorf einen ähnlichen Anruf einer männlichen Person, die sich als Angehöriger des Bundeskriminalamtes ausgab. Auch hier wurde die Zahlung einer Kaution in Höhe von 13.400 Euro gefordert, um einen Haftbefehl in der Türkei im Zusammenhang mit einem „Kinderporno- und Geldfälscherring“ außer Vollzug zu setzen. Ein Anruf der Geschädigten bei der Polizeiinspektion Dachau führte schnell zur Entlarvung des Betrugsversuchs.
Auch eine 66-jährige Ingolstädterin wurde in der letzten Woche das Opfer eines Betrügers, der sich als Polizeibeamter ausgab.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mahnt deswegen erneut zur Vorsicht:
- Seien Sie misstrauisch bei Anrufen von angeblichen Polizeibeamten oder Gewinnversprechern, bei denen Gebühren anfallen.
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben.
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein.
- Im Telefondisplay angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten oder einer Lotto-Firma.
- Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110.
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