Elternschulung: Hilfe mein Kind pubertiert
(Pfaffenhofen, wk)Die Pubertät der Kinder ist für die meisten Eltern die schwierigste Zeit überhaupt, denn die Jugendlichen wollen sich selbst entdecken, sich entwickeln und stoßen dabei häufig auf Widerstände ihrer Eltern, die nicht so recht wissen, wie sie sich gegenüber ihren Kindern verhalten sollen. Doch auch die Jugendlichen wissen oft nicht, was sie richtig wollen.
das Moderatorinnenteam Uschi Klose und Eva Schöder
Um diese Problematik geht es bei der Elternschulung, die vom Bereich Jugendarbeit im Landratsamt angeboten wird. In einem Kurs an sieben Abenden treffen sich die Eltern um die unterschiedlichsten Themen zu behandeln. Sie hören dabei keine Vorträge und bekommen auch keine Patentrezepte geliefert, aber sie werden von den beiden Moderatorinnen Eva Schröder und Uschi Klose anhand konkreter Fragestellungen unterstützt und können eigene Erfahrungen einbringen.
Gestern trafen sich 12 Eltern im Haus der Generationen der Caritas zum ersten Abend, darunter zwei Väter. Die Gruppe war auch altersmäßig bunt gemischt, aber alle hatten auch kleinere Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahre, teilweise darüber hinaus auch schon ältere Kinder, so dass andere Teilnehmerinnen von den schon mal gemachten Erfahrungen profitieren können.
Der Kurs mit einem minimalen Teilnehmerbeitrag von 20 Euro hat sieben Themenschwerpunkte: beginnend beim Kennenlernen und Austausch von Problemen, über Mediennutzung, Drogen und Missbrauch, über das Thema Pubertät überhaupt (was ist das, was passiert bei Eltern und Kindern, welche Normen und Werte sind wichtig, welchen Selbstschutz gibt es), über den Umgang mit schwierigen Erziehungssituationen, über Grenzen setzen und Verhandeln, über exzessive Mediennutzung bis hin zu Umsetzung im Alltag und Reflektion. Dabei kommen auch die körperlichen und chemisch-biologischen Veränderungen in den Jugendlichen zur Sprache, auch die eigenen Emotionen der Eltern, eine Reflektion der selbst erlebten eigenen Erziehung, die ja auch Auswirkungen auf das eigene Verhalten hat sowie die erlebte eigene Pubertät.
Viele der anwesenden Eltern hatten über eine Broschüre des Landratsamtes, die in der Schule verteilt wurde, von dem Kurs erfahren, aber auch zum Teil aus der Zeitung und waren froh, dass ein solches Seminar angeboten wird, denn einzelne hatten das Gefühl, sie seien die einzigen, die Probleme mit der Pubertät ihrer Kinder hätten und waren dankbar, dass sie doch nicht allein mit diesem Problem sind. Eva Schröder machte deutlich, dass zwar keine Patentrezepte vermittelt werden könnten, da jede Situation unterschiedlich ist, dass der Kurs aber den Eltern indirekt immer etwas bringt, denn die Kinder mit ihren feinen Antennen würden spüren, dass sich das Verhalten der Eltern geändert hat. Und Uschi Klose nannte zwei wichtige Grundsätze: „Wo gestritten wird, wird auch geliebt“ und „wo der Konflikt am schlimmsten ist, ist die Bindung zwischen Eltern und Kindern am stärksten, weil diese Konflikte am schmerzhaftesten sind und auch zeigen, dass die Bindung in der Kindheit am besten geklappt hat“.
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