Eröffnung der MISEREOR Fastenaktion 2017
(Pfaffenhofen, mh)Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen! Am Beispiel von Burkina Faso und wie die Menschen dort mit ihren Problemen umgehen, haben die Projektpartner des katholischen Hilfswerkes MISEREOR einen Informationsabend abgehalten.
Ein kurzer Film am Anfang, erzählte von den Bemühungen der Bevölkerung, die eigene Ernährungslage durch Steigerung des Milchertrages ihrer Kühe und von der organisierten Weiterverarbeitung der Milch in kleinen Molkereien. Auch die Unkrautbekämpfung durch heimische Baumrinde oder die Behandlung von kranken Kühen durch eine selbst entwickelte, natürliche Salbe aus Wurzelsud, wurde gezeigt. Die Menschen sind also durchaus in der Lage ihre Probleme mit eigenen Mitteln zu begegnen.
Es mangelt nicht an Ideen, der schwarze Kontinent ist im höchsten Maße innovativ und zukunftsorientiert, besonders die Frauen stehen hier als Familienversorger an vorderster Stelle. Zunichtegemacht, wird im Gegenzug, dieses Engagement durch die Preispolitik der EU, wie in diesem Fall durch subventioniertes Milchpulver. Das Dilemma von der Macht der Konzerne und die Tücken von Handelsverträgen, bedrohen die aufkeimende Selbstständigkeit in ganz Afrika. Hilfe zur Selbsthilfe und logistische Unterstützung, ist das, was die NGO´s wie MISEREOR, bieten können. Unterstützung findet sie dabei auch durch das Entwicklungshilfeministerium, das als zahlender Auftraggeber in Erscheinung tritt.
Von seinen Erfahrungen berichtet Abbé Isidore Ouédraogo. Als Leiter der Caritas Burkina Faso (OCADES) tritt Abbé Isidore für die „Kultur des Widerstands“ ein. Widerstand ist für die dortige Caritas eine Kultur des Handelns. Mit dem Aufbau einer Kultur des Widerstandes will die OCADES das Schicksalhafte an der Armut zurückweisen und sozialen Wandel, Fortschritt und eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung herbeiführen. Die soziale Funktion der OCADES ist eine doppelte: die Vision einer besseren Zukunft verkünden und alles anprangern, was dieser ganzheitlichen Sicht des Menschen widerspricht.
Vor einem Jahr wurde Burkina Faso von einem schweren islamistischen Terroranschlag getroffen. Insgesamt 30 Menschen starben. Dabei galt das Land in Westafrika immer als Beispiel dafür, wie Christen und Muslime gut zusammenleben können. Ist dieses Vorbild der Toleranz jetzt in Gefahr? Auf diese oder weitere drängende Fragen in Afrika will der Referent Antworten geben. Er geht auch auf das große Problem der Flüchtlinge ein, die aus den Nachbarländern Mali und Niger in Burkina Faso Schutz suchen, und auf die Frage, wie in diesem ärmsten Land Afrikas die Landwirtschaft zum Wohl der Gesamtbevölkerung nachhaltig verbessert werden kann.
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