Endlich ist er da – der Förderbescheid für Breitbandkabel
(Rohrbach, wk)
Zusammen mit den Honoratioren der Kreispolitik, angefangen von Landrat Martin Wolf über Landtagsabgeordneten Karl Straub bis zum Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer, warteten Bürgermeister Peter Keck und Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold sowie Gemeinde- und Stadtratsmitglieder aus Rohrbach, Wolnzach und Geisenfeld auf Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, der den Förderbescheid für die Breitbandverkabelung persönlich überbringen wollte.
Und es war so, wie in vielen früheren Heimatfilmen schon gesehen:Der Herr Minister kommt zu Besuch - alle standen draußen vor dem Rathaus, überwiegend festlich gekleidet und die Blaskapelle wartete schon, als dann der PKW des Ministers (mit Hybridantrieb) um die Ecke bog. Verkehrsminister Alexander Dobrindt begrüßte alle recht freundlich, hörte der Blaskapelle Rohrbach zu, um sich dann mit allen in den Rathaussaal zu begeben. Bürgermeister Peter Keck freute sich über den Besuch des Ministers und war froh, dass er und Jens Machold nicht wieder nach Berlin fliegen mussten, denn bei der Entgegennahme eines Förderbescheides für den Breitband-Masterplan hatten beide Probleme mit dem Rückflug. Er erwähnte, dass sich Rohrbach bereits seit 2010 mit der Breitbandplanung auseinander gesetzt hatte und viele Gemeinderäte damals gemeint hatten, „was geht uns Breitband an“. Doch inzwischen ist das Verständnis gewachsen und der Bedarf für Bevölkerung und Unternehmen akzeptiert. Die Vision Rohrbachs sei „Breitband für alle“. Um schneller in die Förderung zu kommen, hätte sich Rohrbach mit Wolnzach zusammengeschlossen und den Geisenfelder Ortsteil Eichelberg mit einbezogen, um das Glasfasernetz in „Betreibermodell“ voranzutreiben. Die Gemeinden würden dabei in finanzielle Vorleistung gehen und durch Verpachtung des Glasfasernetzes an Provider langfristig das Geld wieder hereinholen. Wichtig sei, dass sich viele Bürger am Breitbandkabel anschließen lassen, damit so das ganze Projekt für die Gemeinden langfristig kostenneutral sei. Projektplaner Karlheinz Grund von der Planungsfirma Fiber-Concept ist sich sicher, dass die Provider wie 1&1 Interesse am neuen Netz haben, da sie nicht selbst über eigene Kabel verfügen, wie zum Beispiel die Telekom. Ziel der Förderung, wandte er sich an Dobrindt, müsse aber nicht die Förderung nach Geschwindigkeit im Netz, sondern gezielt für Glasfaser sein.
Alexander Dobrindt freute sich, dass es im Vorfeld bei den Gemeinderäten umfangreiche Diskussionen gegeben habe und er nahm die Hinweise von Bürgermeister Keck wegen des Lärmschutzes an der Autobahn und der gewünschten Autobahnausfahrt Bruckbach zur Kenntnis. Auch Landrat Wolf habe schon deswegen seinen Besuch in Berlin angekündigt. Die Entscheidung der drei Gemeinden, in Breitband zu investieren, nannte er eine kluge Entscheidung und lobte die schnelle Vorbereitung für den Breitbandausbau, die Respekt und Anerkennung verdienten, auch wenn die Gemeinden selbst viel Geld in die Hand nehmen würden. Der Förderbescheid sagt den Gemeinden 10.494.000 Euro zu, über deren Verteilung die Gemeinden bereits Einigung erzielt hätten. Damit können mit 314 Kilometern Glasfaserkabel rund 4.800 Haushalte und 1.170 Unternehmen an das Turbo-Internet angeschlossen werden.
Wolnzachs Bürgermeister dankte dem Verkehrsminister und bemerkte scherzhaft, dass er sich erst nach Übergabe des Förderbescheids zu Wort melde, weil dann das Geld sicher sei. Für ihn sei es absolut erfreulich, dass nicht nur die Zentren gefördert würden, sondern auch der ländliche Raum und den Gemeinden sei bewusst, dass sie sorgsam mit dem Geld umgehen müssten, denn der Begriff Daseinsvorsorge sei für die Gemeinden kein leeres Wort. Aber auch er wies noch einmal auf die offenen Themen Lärmschutz an der Autobahn und die mögliche Ausfahrt Bruckbach hin.
Nach Abschluss der offiziellen Reden trug sich Minister Alexander Dobrindt ins „Goldene Buch“ der Gemeinde ein und ging dann über zu lockeren Gesprächen mit den Anwesenden.
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