Bürger ist der beste Fahnder
(Pfaffenhofen, rt)Ingolstadts Kripochef Alfred Grob erläuterte am heutigen Abend, wie die Bürger sich vor Wohnungseinbruch schützen können.
Unter dem Titel "Wohnungseinbruch - Phänomen und Prävention" klärte aus erster Hand Kriminaldirektor Alfred Grob, Chef der Ingolstädter Kripo, am heutigen Abend über ein brennendes Thema auf. Bei den Bürgern stieß der von der Frauenunion und dem CSU-Ortsverband initiierten Informationsabend auf großes Interesse, was der mit Publikum volle Pfarrsaal von St. Johannes Baptist zeigte.
„Stehlen Sie dem Dieb die Zeit“, lautete einer der Ratschläge Grobs, den Einbrechern das Leben schwer zu machen. Am besten könne man dies durch präventive Maßnahmen. Dazu gehörten etwa die Sicherung von Fenstern und Terrassentüren durch eine sogenannte Pilzkopfverriegelung, die durch pilzkopfförmigen Zapfen in den Beschlägen einen Aushebelschutz bieten. Grob appellierte aber auch, im Wohnumfeld aufmerksam zu sein und etwa auf verdächtige Fahrzeuge oder sich merkwürdig benehmende Ortsfremde zu achten. Viele Einbrecher spähen nämlich ihre potentielle Oper zunächst aus. „Deshalb ist es vorteilhaft, wenn bei Abwesenheit der Eindruck erweckt wird, dass das Haus bewohnt ist“, lautete einer von mehreren praktischen Ratschläge des Kripochefs. „Der Bürger ist der beste Fahnder, wir brauchen die ‚wertvollen verdächtigen Wahrnehmungen‘ wie es polizeiintern heißt.“ Komme es dann doch einmal zu einem vollendeten Wohnungseinbruch, so seien die psychischen Schäden für die Bewohner in der Regel schlimmer als der materielle Schaden. „Wir haben äußerst unruhige Zeiten“, merkte Grob generell an. In Bayern sei man im Vergleich zu anderen Bundesländern allerdings weitaus weniger von Kriminalität betroffen. Immer wieder gelängen der Polizei Schläge gegen die oftmals osteuropäischen Einbrecherbanden.
Wertvolle Tipps zur Einbruchsprävention könnten zwei Fachberater der Polizei für die Region 10 geben, die Interessierte kostenlos beraten. Unter anderem sei dies Kriminalhauptkommissar Alfred Berger von der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt, der unter der Rufnummer 0841/9343-3730 zu erreichen sei.
Sieht einen rückläufigen Trend bei Wohnungseinbrüchen im Dienstbereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen: Dienststellenleiter Helmut Fink.
Die präventive Tätigkeit der Polizei habe dazu geführt, dass die Zahl der vollendeten und versuchten Wohnungseinbrüche wieder nach unten gegangen sei, erläuterte ergänzend Pfaffenhofens Polizeichef Helmut Fink. Auf einer Tafel waren die aktuellen Zahlen zu lesen. Demnach ist nach einem Hoch im Jahr 2014 mit 75 derartigen Fällen im Dienstbereich der Pfaffenhofener Inspektion die Zahl auf 55 im Jahr 2015 und 58 im Jahr 2016 zurückgegangen. Im Landkreis Pfaffenhofen stiegen jedoch die Wohnungseinbrüche von 98 im Jahr 2014 auf 106 (2015) beziehungsweise 109 (2016).
Mehr Sicherheit für die Bürger will Landrat Martin Wolf auch mit politischen Mitteln erreichen.
Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) führte aus, dass Sicherheit unter anderem in einer sich verändernden Gesellschaft zu den wichtigsten Zukunftsthemen zähle. Die Politik müsse darauf reagieren. Als einen der ersten Schritte dazu zählte Wolf das im vergangenen Monat dem Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Manching vorgestellte CSU-Positionspapier für mehr Bürgersicherheit in der Region. Darin ist etwa die Verstärkung des Polizeipersonals oder auch eine modifizierte Dienstgestaltung in der Nachtzeit enthalten (Unsere Zeitung berichtete).
In Zusammenarbeit mit der Polizei organisierte die örtliche Frauenunion und der Pfaffenhofener CSU-Ortsverband den heutigen Informationsabend.
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