Gästeführer bereiten sich auf die Gartenschau vor
(Pfaffenhofen, ce)Den Countdown bis zum Beginn der Gartenschau hatten sie auf dem Plakat am Rathausbalkon direkt vor Augen. Aber eher keinen Blick dafür bei der ersten Probeführung. Über 40 zukünftige Gästeführer bereiten sich seit Wochen in Kursen und Vorträgen auf die Gartenschau- und Stadtführungen vor.
Gestern nun führten sie erstmals ganz real durch die Stadt, in drei Gruppen und vor ihren Kollegen. Begleitet und angeleitet von erfahrenen, ausgebildeten Gästeführern. Susan Deckner, Frieder Leipold und Claudia Erdenreich führen alle schon lange in Pfaffenhofen, aber vor allem in München und Regensburg, wo sie umfassende Aus- und Weiterbildungen zu Gästeführern durchlaufen haben und selber Schulungen durchführen.
Die zukünftigen Gästeführer werden nicht nur durch die Gartenschauf führen, sondern auch durch Pfaffenhofen. Man rechnet mit mehreren hundert Gruppen in den drei Sommermonaten. Und hier ist neben Fach- und Detailwissen viel Routine und Praxis gefragt.
Die Schüler kommen alle aus Pfaffenhofen und der näheren Umgegung, sie sind teils hier geboren oder leben schon viele Jahre hier. Alle Altersklassen sind vertreten, junge Lehrerinnen und gestandene Senioren, alle vereint die Liebe zur Stadt und die Neugier auf Führungen.
Sie haben bereits zahlreiche Kursabende seit Januar hinter sich. Haben Stadtgeschichte und Konzept der Gartenschau gelernt, Wissenswertes aus dem Landkreis und Organisation. Vor der Praxis ging es einen Abend lang um Führungstechniken und Theorie. Wie steht man vor der Gruppe wurde vermittelt, wie löst man Konflikte, wie geht man mit Fragen um, wie verhält man sich in einem Notfall.
Dann stand die Praxis auf dem Programm, jeder zukünftige Gästeführer musste zunächst nur eine Station einer Pfaffenhofener Stadtführung präsentieren. Rathaus, Stadtpfarrkirche, Flaschl- oder Hungerturm etwa. Ein wenig Nervosität war allen anzumerken, obwohl viele schon beruflich präsentiert und vorgetragen haben. Vor einer Gruppe in der Stadt ist es doch noch einmal ganz anders und die Gästeführer-Azubis machten wertvolle Erfahrungen, zwischen lauten Autos, Kirchenglocken, engen Durchgängen. Hier klingelten Radfahrer wenn man gerade meinte die Gruppe ideal platziert zu haben, dort störten laute Bauarbeiten den Vortrag.
Die Ausbilder waren durchaus streng, jeder Gästeführer-Schüler hatte exakt fünf Minuten Zeit zur Verfügung für eine Station und die zukünftigen Gästeführer erkannten, wie kurz diese Zeit ist, wenn man alles Wesentliche spannend unterbringen möchte. Die zukünftigen Gästeführer hatten alle fleißig Jahreszahlen und Baugeschichte gepaukt, merkten aber auch dass ganz andere, banale Fragen von einer Gruppe kommen können. Hier waren die jeweiligen Kollegen kritisch-freundlich und damit sehr hilfreich.
Weiter üben heisst es jetzt, Gartenschau-Führungen im Gelände werden sich anschliessen und am Ende steht eine Prüfung, Theorie und Praxis. Und bis dahin wird man in der Stadt kleine Gruppen von zukünftigen Gästeführern sehen, die üben und präsentieren, mit ihren Kollegen, mit Freunden und Bekannten. Sie werden an den Inhalten, den Standorten und der Präsentationstechnik feilen und dann die Stadt perfekt vermitteln.
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