Ein stiller Macher hat sich verabschiedet
(Pfaffenhofen, rt)Hans Koziel lenkte mehr als zwei Jahrzehnte den Pfaffenhofener BRK-Kreisverband mit ruhiger Art und machte ihn damit zu einem der angesehensten in Bayern.
Hans Koziel ist nach 24-jähriger Tätigkeit in der Vorstandschaft des Pfaffenhofener BRK-Kreisvorstandes bei der jüngsten Mitgliederversammlung nicht mehr als dessen Vorsitzender zur Wahl angetreten (Unsere Zeitung berichtete). Seine außerordentlichen Leistungen würdigte neben dem Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf auch der BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk. Beide Redner betonten, dass mit Koziels Abschied eine Ära zu Ende gegangen sei.
Ein geordnetes Feld werde er übergeben, sagte Wolf über Koziel. Eine „hervorragende Führung nach innen und außen“ zeichne ihn aus. „Er schuf bleibende Werte“, etwa mit dem Geschäftsstellen-Neubau; aufgebaut habe Koziel unter anderem den hiesigen Kriseninterventionsdienst oder die Rettungshundestaffel. Im Rückblick auf seine Vorstandstätigkeit, während der Koziel 16 Jahre lang als Vorsitzender an der Kreis-Spitze die Geschicke des Verbandes lenkte, sprach der Landrat von einer Ära, die sich nun zu ihrem Ende neige.
Stärk wählte eine identische Formulierung in seiner sehr persönlich gehaltenen Abschiedsrede und ergänzte: „Für Dich und für diesen großartigen Verband war dies eine gute Zeit. Wir alle haben Dir von Herzen zu danken für eine großartige Lebensleistung im Dienst unseres Bayerischen Roten Kreuzes.“ Koziel sei niemals ein Vielredner oder Freund von Sprechblasen und leeren Worthülsen gewesen, „Du dominierst nicht, aber Du wirkst.“ Unter anderem habe er das bei der schwierigen BRK-Reformdiskussion unter Leitung des damaligen Landtagspräsidenten Alois Glück bewiesen.
In die Amtszeit Koziels seien für den Kreisverband wesentliche Entscheidungen gefallen, der ihn zu einem der stärksten Kreisverbände in ganz Oberbayern und auch beim gesamten BRK gemacht habe. Als Stichworte hierzu fielen die Übernahme der Seniorenheim-Trägerschaft und die Neubauten der Rettungswache Reichertshofen sowie der Kreisgeschäftsstelle. Teil seiner guten Vorstandsarbeit sei aber auch, dass Koziel mit einer adäquaten Nachfolgeregelung dafür gesorgt habe, dass „der Laden nicht zusammenbricht, wenn der Steuermann geht.“
BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk dankte Koziel für sein großartiges Engagement in der Hilfsorganisation.
Koziel selbst nahm seinen Abschied dann doch nicht so leicht, wie er es sich wohl vorgenommen hat. Dabei stellte er zunächst seine Person in den Hintergrund: „Jeder im Kreisverband ist einfach wichtig für die Gesellschaft.“ Das Land wäre in einem bedauernswerten Zustand, gäbe es das BRK nicht. Es sei ein Segen für die Gesellschaft, was das BRK und auch der hiesige Kreisverband in vielerlei Hinsicht leiste. Dieser sei ein einer Verfassung, auf die alle stolz sein könnten. Das drücke sich auch in der Zusammenarbeit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter aus.
„Ich war immer wieder tief beeindruckt, wie viele ehrenamtliche Rotkreuzler sich mit viel Herzblut und Freizeitopfern im Kreisverband engagieren.“ Das, was er habe beobachten können, strafe jene Lügen, die die Behauptung aufstellten, die Menschheit werde immer egoistischer und habe für die Schwächsten nichts mehr übrig. Seine Amtszeit bezeichnete der 72-Jährige als ereignisreich und „nicht immer vergnügungssteuerpflichtige Zeit.“ Dennoch blicke er mit Freude und Zufriedenheit zurück. „Ich habe frühzeitig erklärt, für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung zu stehen.“ Nach 16 Jahren als Vorsitzender sei es an der Zeit, für neue Impulse und neue Herangehensweisen den Weg frei zu machen.
Ein Präsent als Dank des gesamten Landkreises überreichte Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf dem scheidenden BRK-Kreisvorsitzenden.
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