Wolnzacher Amigos
(Wolnzach, Ein Kommentar von Harald Regler)Was haben der ehemalige Ministerpräsident Bayerns Max Streibl (CSU), der amtierende Präsident der USA Donald Trump und der Wolnzacher Gemeinderat Peter Rech (FDP-UW) gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig. Unterschiedliche Parteien, unterschiedliche Ämter und doch scheinen sie in dem, was man landläufig unter Amigos bezeichnet, vereint.
Die Zeit eines Ministerpräsidenten Max Streibl liegt in Bayern mittlerweile mehr als drei Jahrzehnte zurück und gehört zu der eher unrühmlichen Geschichte der Christsozialen. Über den Nepotismus war der damalige Vorsitzende der CSU gestolpert und musste seinen Platz am Ende räumen. Dabei ist Streibl bei Weitem kein Einzelfall. Das wohl aktuell prominenteste Beispiel für die Verwicklung von wirtschaftlichen und politischen Interessen ist Donald Trump. Jeder echauffiert sich derzeit über die unverhohlen zur Schau getragene Verschmelzung von privaten Interessen und der Politik.
Doch muss man dafür wirklich bis nach Washington blicken? Leider, nein! Auch in Wolnzach treten diese Entwicklungen mittlerweile offen zu Tage. Während Gemeinderat Peter Rech, als das Bräustüberl sich im Besitz seines Fraktionskollegen Josef Schäch befand, ein glühender Verfechter dessen Planungen war und am Ende immer wieder eine museale Nutzung durch die Gemeinde ins Spiel brachte – selbstverständlich ohne die entsprechende Parkplatzdiskussion –, scheint er, nach dem dieses Gebäude den Besitzer gewechselt hat, zu einem vehementer Gegner dieses Projekts geworden zu sein. Ein Phänomen, das man im Übrigen nicht zum ersten Mal beobachten konnte. Im Gegenteil, immer wieder, wie zum Beispiel in Sachen Sportgelände, wird dort auf doch eher plumpe und völlig durchschaubare Art versucht, Nepotismus zu betreiben. Ob man in diesem Zuge aber noch den Ausdruck „zum Wohle Wolnzachs“ gebrauchen kann, wie ihn gerade die FDP-UW im Wahlkampf gerne propagiert hat, dahinter steht heute mehr denn je ein großes Fragezeichen.
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