Faust auf der Schyren Bühne - … erwirb es, um es zu besitzen
(Pfaffenhofen, mh)
Das Schyren-Theater unter der Leitung von Richard Fischer und Ruth Knoll wagte sich an den bekannten Stoff der Faust-Legende, in einer Bearbeitung von Bernd-Klaus Jerofke. Mit der Überschrift "Erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält" geht er einen Pakt mit dem Teufel ein, der ihn letztendlich in die Hölle führt.
Ganz ehrlich was wissen wir noch von Goethes Faust, viele Passagen aus dem Stück sind zu geflügelten Worten geworden. Redewendungen wie "Namen sind Schall und Rauch" oder "Das also war des Pudels Kern.", kennt fast jeder. Doch worum genau geht es im Faust? In der Geschichte die das Schyren-Theater erzählt wird, verbindet sich die mittelalterliche Volkssage über die Goethesche Tragödie mit einem neuen Schluss: Faust wird nicht in die Hölle verbannt, noch arbeitet er als Gelehrter und wird erlöst, sondern er wird, seiner magischen Kräfte beraubt, für seine letzten Lebensjahre in eine Welt entlassen, die er selbst durch sein Leben mit zerstört hat.
Die deftige Sprache des Ur-Faust kommt ganz besonders bei der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg zum Tragen, da geht es teilweise nicht ganz jugendfrei zu, aber letztendlich doch ehrlich. "Sex and drugs and rock and roll“ trifft es vielleicht besser, der, der nach geistiger Höchstleitung strebt, erliegt ganz banal seinen Trieben.
Ein gutes Thema im Hochleistungslehrbetrieb eines bayrischen Gymnasiums, den jungen Theaterspielern hat es sichtlich Spaß gemacht. Genial einfache Bühnenbilder, gut organisierte Massenszenen und passende Kostüme, sogar ein Holzpferd kommt vor. Richard Fischer und Ruth Knoll dürften ihre liebe Not gehabt haben den teil-oder endpubertierenden Haufen, mit dem Stück zu verschmelzen.
Eine lebhafte Inszenierung mit viel Spielfreude vor das zahlreiche Publikum gebracht, es lohnt sich immer wieder das Schyren-Theater zu besuchen.
"Im Anfang war die Tat!"
Darsteller (in der Reihenfolge ihres Auftritts)
Theaterdirektor, Herzog Lukas Höcherl (Q12)
Bänkelsänger Maria Brock (8f)
Kasper Martin Lichtenstern (Q11)
Satan Vanessa Kompaß (Q11)
Faust, alt Thomas Jansky (Q12)
Mephisto, alt Tabea Kretzschmar (Q11)
Stimme zur Rechten,
Herzogin, Volk Ronja Wimmer (8e)
Alte Bäuerin, Wirtin,
Volk, Hexe Nadine Altmann (Q11)
Wagnerin, alte Hexe Luise Mosig (10a)
Mutter der Wagnerin Vivien Jakubietz (Q11)
Frosch, Bock, Wächter, Höfling Vincent Weger (8e)
Brandner, Bock, Wächter, Höfling Max Orlishausen(8e)
Siebel, Dorfschulze, Volk Anna-Maria Kunhardt (6a)
Altmayer, Zofe, Hexe, Volk Sandra Seemüller (8e)
Faust, jung Stefan Hagl (Q12)
Mephisto, jung Katharina Westermeier (Q11)
Schöne Hexe, Zofe, Volk Emily Buchberger (Q11)
Hexe, Volk Celina Riedl (Q11)
Hexe, Kind, Volk Anthea Gebell (8e)
Irrlicht, singende Bäuerin, Volk Mia Apel (6a)
Satan's little helper, Höfling Aurelia Tweer (8e)
Gretchen Johanna Körner (Q11)
Marthe, Volk Milena Hutter (Q11)
Schöne Helena, Scharfrichter Franziska Lehmair (10f)
Bock Andreas Hagl (10d)
Regie: Richard Fischer & Ruth Knoll
Technik: Benno Brandstetter, Christian Kastner, Marcin Rau, Nam Le, Oliver Zettl und Heinz Böhm
Bühnenbild: Julia Geyer, Kristina Krynická, Joshua Metz, Martina Plass, Max Schäffer, Luisa Schleßing, Emilia Schober, Philipp Schulze Frenking und Pia Steger
Kostüme: Leonie Denz, Franziska Galster, Julia Limmer und Lena Loibl
Souffleuse: Claudia Fabrizek
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