Vorsichtige Prognosen für Eschelbach
(Wolnzach, ls)
Die Eschelbacher haben einiges auf ihrem Teller, die Hähnchen sind davon nur ein Teil. Bürgermeiser Jens Machold versuchte bei der Bürgerversammlung bedachte Aussagen über alle Diskussionspunkte, die die Dorfgemeinde beschäftigt, zu treffen. Zumindest die anwesenden Bürger zeigten sich nach seinen Ausführungen recht zufrieden.
Nachdem unter einem Gemeinderat der Stuhl zusammenbrach, fand der Wirt des Dorfheims schon zu Beginn die ersten relativ deutlichen Worte. „Hoffentlich ist ihnen jetzt klar, dass das Dorfheim renoviert werden muss.“, lachte dieser, nachdem sichergestellt wurde, dass tatsächlich nur der Stuhl zu Bruch gegangen war. Machold stieg daraufhin direkt in medias res ein: „Wir konnten für das Gebäude mittlerweile den Brandschutzplan nachweisen. Ich hoffe, dass wir auch den Rest bald anpacken können.“
Einen ähnlichen Ton schlug er beim Thema „ehemaliges Klostergelände“ an. „Die Baulandplanung geht hier in die absolut richtige Richtung.“, so Machold. Damit es dort weiter gehen kann, muss erst der Bebauungsplan der Biogasanlage geändert und der Grunderwerb in trockene Tücher gebracht werden. Im Laufe der nächsten Woche erwartet Machold dazu eine Entscheidung. Danach steht der Verbindung vom Ober- mit dem Unterdorf hoffentlich nichts mehr im Wege und der Abbruch des alten Klosters könnte noch dieses Jahr passieren.
Die Gemeindeverbindungstraße zwischen Eschelbach und der Staatsstraße war ein weiterer großer Punkt auf der Agenda des Bürgermeisters. In diesem Zusammenhang musste Machold um das Verständnis seiner Zuhörer werben. „Wir waren hier schon mal so weit, zum Notar zu gehen. Dann ist es aber am Grunderwerb gescheitert. Daher will ich auch nichts weiter über einen Zeithorizont sagen, falls es diesmal schon wieder so läuft.“, erläuterte der Rathausschef.
Die Verbindungsstraße, die aufgrund ihrer geringen Breite von 4,5 Metern und dem schlechten Zustand einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h unterliegt, sorgte auch in der anschließenden Fragerunde für Wortmeldungen. Damit jedoch verbindliche Aussagen dazu getroffen werden könnten, müssten die Tauschgeschäfte für den Grunderwerb erst abgeschlossen werden. Bei dieser Stellungname blieb Machold erst einmal, wenngleich man ihm ansah, was für ein nervenaufreibendes Thema das auch für ihn ist. „Wenn die Straße gebaut ist, gibt’s ein gescheites Fest, wie bei einer kleinen Autobahn.“, versprach er abschließend.
Auch der Breitbandausbau beschäftigte die Eschelbacher. Erste Maßnahmen dazu sollen ja schon 2018 an den Start gehen. In Wolnzach spielt man diesbezüglich mit dem Gedanken, eine Marktentwicklungsgesellschaft zu gründen, um den Ausbau des Glasfasernetzes nicht an eine externe Kommunikationsgesellschaft abgeben zu müssen. Aktuell laufen hierzu noch rechtliche Prüfungen, weshalb es auch dazu keine konkreteren Prognosen gab. „Ich hoffe, dass man noch dieses Jahr eine Aussage darüber treffen kann, das hängt aber an den Gemeinderäten von Rohrbach und Wolnzach.“, so Machold. In diesem Zusammenhang sprach er auch die „Höfeförderung“ des Freistaates Bayern an. Ziel ist es, nicht nur im Wolnzacher Ortskern Glasfaser zu verlegen, sondern auch Höfe wie beispielsweise in Beigelswinden an das Netz anzuschließen. „Sobald es möglich ist, dort einen Antrag auf Förderung zu stellen, tun wir das auch.“, so das Resümee vom Rathauschef.
Zum großen Aufreger Hähnchenmast ließ sich Machold ebenfalls nicht zu näheren Angaben hinreißen. Der Petitionsausschuss wird sich am 4.April die Lage vor Ort ansehen. Dabei wird es aber vorerst auch bleiben, denn entschieden wird bei diesem Termin noch nichts.
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