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Kein Unfallschwerpunkt

(Wolnzach, hr)

Eigentlich ist die Welt in Gebrontshausen noch in Ordnung. Größere Probleme in dem kleinen Ort? Fehlanzeige! Und dennoch gab es ein paar Themen, über die gesprochen werden musste. Allen voran über die Geschwindigkeitsmessung und deren Ergebnisse.

„Gebrontshausen hat sich speziell auf dem östlichen Ende zu einer Rennstrecke entwickelt. Sogar LKWs rasen mit definitiv überhöhter Geschwindigkeit entlang. "Besteht die Möglichkeit, die Gebehardstraße zur Tempo-30-Zone zu manchen“, so lautete eine von mehreren Anfragen von Michael Dettmer. Eine vielleicht auf den ersten Blick durchaus sinnvolle Überlegung, die sich jedoch in der Umsetzung als überaus schwierig erweisen würde. „Tempo 30 würde zwangsweise die Regelung rechts vor links, oder einen Schilderwald nach sich ziehen“, entgegnet Machold. Zwar hätte man in Gebrontshausen gleich eine durchaus findige Lösung für das Aufstellen der Verkehrszeichen – aus der dortigen Versammlung wurden zwei FDP-UW-Gemeinderäte ins Spiel gebracht – am Ende jedoch bewahrten die Zahlen der Tempomessung die Gebrontshauser dann doch davor. Diese sprechen nämlich eine eindeutige Sprache.

Vom 17. Bis zum 23. März war dies dort im Einsatz. Insgesamt wurden 5616 Fahrzeuge während der Ortsdurchfahrt mehrfach gemessen. Von den 29683 erhaltenen Messwerten bewegten sich knapp 70 Prozent innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 50 km/h. Bei 28 Prozent kann man von einer leichten Überschreitung bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h sprechen. Wirklich zu schnell waren am Ende des Tages nur etwas über 3 Prozent aller Messungen, bei denen die Fahrzeuglenker mit mehr als 60 km/h über die Gebehardstraße heizten. Zahlen, die unterm Strich eine eindeutige Sprache sprechen.

Alleine mit diesen Zahlen ist das Thema „Tempo 30“ abgehakt. Dennoch betonte Bürgermeister Machold werde man weiter die Geschwindigkeitsmessungen forcieren. „Wir haben gerade erst vier neue Geräte bestellt“, so der Rathauschef. Auch in Gebrontshausen und Jebertshausen soll es damit künftig deutlich häufiger zu Kontrollen kommen.

An anderer Stelle sah Bürgermeister Jens Machold, anders als Michael Dettmer, keinen Handlungsbedarf. Dieser hatte als weitere Gefahrenstelle beide Autobahneinfahrten ausgemacht. „Diese Aussage können wir nicht teilen, denn nach den Aussagen der Geisenfelder Polizeiinspektion handelt es sich dort um keinen Unfallschwerpunkt.“, so Machold. Darüber hinaus betonte er, dass in diesem Fall nicht die Gemeinde, sondern vielmehr der Landkreis und die Autobahndirektion Süd gefragt seien. Insgesamt sehe man nach den derzeitigen Unfallzahlen dort aktuell keinen Handlungsbedarf, ergänzte der Rathauschef.

Eine Notwendigkeit zu handeln besteht da vielmehr in Sachen Feuerwehrhaus. Dies ist derzeit in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand. „Natürlich ist das eine sehr unbefriedigende Situation“, fügte Machold an, der dennoch für ein wenig Geduld in diesem Bereich warb. Wie er erläuterte, müsse man die Ergebnisse des Feuerwehrbedarfsplans abwarten, um am Ende eine Entscheidung über das Feuerwehrhaus treffen zu können. Sollte sich dieser im Bereich Gebrontshausen für ein Fahrzeug anstelle eines Tragkraftspritzenanhängers aussprechen, müsse das gesamte Gebäude überplant werden. Der Transport für die dann anfallenden Steine ist dabei schon gesichert. „De Stona fahr i eich“, so der Urwolnzacher Lenz Thoma. Damit wäre alles geklärt. Bleibt am Ende nur die Frage offen, ob auch in Gebrontshausen nach mehr als 50-jähriger Abstinenz wieder ein Maibaum aufgestellt wird. Eine Frage, die trotz längerer Diskussion am Stammtisch nicht zu klären war.
 

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