Hilfe für die heimische Vogelwelt
(Pfaffenhofen, rt)Symbolfoto: Raths
Wie Vögel richtig gefüttert werden und welche Nisthilfen ihnen man zuteilwerden lassen kann, das beantworteten gestern der Kreisvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) Professor Hans-Joachim Leppelsack und sein Koreferent Frank Schuster. Im mit Publikum vollen Saal des Pfaffenhofener Naturfreundehauses gaben sie wertvolle Hinweise zur Unterstützung der heimischen Gefiederten.
Ob den Gartenvögeln das ganze Jahr über Futter angeboten werden kann, das werde in der Fachwelt kontrovers diskutiert, sagte Leppelsack. Grundsätzlich spreche aber kaum etwas dagegen. „Die Futterstelle sollte aber sauber gehalten werden um das Infektionsrisiko zu mindern“, so der Zoologe.
Wer Grünfink, Kohlmeise und Co. füttere, sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass er lediglich die ohnehin schon häufigeren Arten unterstütze. Andererseits sei es für viele eine Freude, die Tiere in vom Wohnzimmerfenster aus beobachten zu können. Unabhängig von einer Futterstelle sei ein naturnah angelegter Garten mit heimischen Pflanzen überaus wichtig. Vor allem dann, wenn etwa auch seltenere Arten unterstützt werden sollten.
Ideal sind nach Ansicht von Experten sogenannte Silofutterautomaten anstelle der herkömmlich gebastelten Futterhäuschen. Bei Futterstellen dieser Art bleibt das Nahrungsangebot trocken und verschmutzt nicht. Darüber hinaus sollte den Tieren Wasser an jeder Futterstelle angeboten werden.
Naturnah gestalteter Garten unterstützt effektiven Vogelschutz
Da es trotz aller Bemühungen noch immer zu wenig Totholz in den Fluren und Wäldern gibt, mangelt es auch an Nisthöhlen. Künstlichen Nisthöhlen können da Abhilfe schaffen. Welche unterschiedlichen Bauarten es gibt und wer als potentieller Bewohner welche Ansprüchs stellt, darüber klärte Frank Schuster auf. Beim Aufhängen von Nisthilfen sollte seiner Empfehlung nach auf die Himmelsrichtung geachtet werden.
„Ost und Südost sind ideal“, so der Fachmann. Wer selbst Hand anlegen und nicht auf vorgefertigte Holzbetonkästen zurückgreifen will, ist gut beraten, sich etwa beim LBV über die unterschiedlichen Fluglochdurchmesser Innen- und Außenmaße sowie die Aufhängehöhen zu informieren. Doch auch im Falle des Aufängens von Nisthilfen gelte: „Ohne einen entsprechenden Lebensraum hilft auch ein Nistkasten nichts.“ Auch Schuster riet deshalb zu naturnaher Gartengestaltung mit vielen einheimischen Sträuchern und Blumen.
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