Furiose Premiere des HSV- Jubiläumstheater
(Rottenegg, sh)Da droht dem armen Mannsbild nichts gutes...
Auch im 40. Jahr ihrer Theaterinszenierungen geizten die Spieler des Heimat- und Sportvereins (HSV) Rottenegg nicht mit herzerfrischender Unterhaltung, die auch so manchen Texthänger verzieh. Sie bescherten ihrem Publikum einen heiteren Abend mit dem Stück „Der bekehrte Hausdrach´“. Gewonnen haben die Aufführungen bestimmt auch durch den Umzug ins Feuerwehrhaus, wo man an Möglichkeiten für das Bühnenbild hinzugewonnen hat.
Liebevolle Details, wie etwa ein „Hochzeitsbild“ des geplagten Ehepaars, Lachmuskelbeanspruchung satt und eine tolle Maske machten das Stück zu einem Ereignis, das nicht verpassen sollte, wer sich für gutgemachtes bayerisches Laientheater ganz im Sinne des „Komödienstadels“ begeistern kann. „Der bekehrte Hausdrach“ aus der Feder von Sepp Faltermaier ist jenes Stück, mit dem die Theaterspieler vor nunmehr 40 Jahren angefangen haben.
Und zur Sondervorstellung nebst kleiner Jubiläumsfeier mit hoher Politprominenz waren just einige der damaligen Darsteller gekommen, wie etwa Gerlinde Nadler, die damals die ruppige Bäuerin mimte, Franz Kühnel, als der aberwitzige „Wastl“, Karl Maier, der den „Hartl“ gab, Regina Amler, die die „Kreszenz“ spielte und Monika Steinberger, die vor 40 Jahren die „Eva“ spielte. Alle bewiesen sie, dass sie nach so vielen Jahren noch immer mit dem gleichen Herzblut bei der Sache waren.
Beim Stück „Der bekehrte Hausdrach“ war der Name wahrlich Programm. Denn der Obermoser Bartl hat´s nicht leicht mit seiner Angetrauten, ist sie doch ein rechter „Hausdrach“.
Nur Sohn Pauli (Michael Eisenberger) entzieht sich geschickt dem Regiment der Mutter. „Wastl“ alias Gunter Schmid als Freund des geplagte Ehemanns möchte diesem helfen und erwägt eine List – nämlich, die Jugendliebe Resis, den „Flori“ zu Hilfe zu holen, der den „Drachen“ zähmen soll.
Als „Flori“ wird aber zunächst der resolute wie urige „Hartl“ (Josef Rank, der für so manche Lacher sorgte) herbeizitiert, der die „Resl“ zur Raison bringen soll. Diese aber durchschaut die List der Männer. Und so richtig Fahrt kommt dann ins Spiel, als tatsächlich noch der echte Flori (Alois Heidersberger/Martin Höckmeier) auftaucht, der sogleich seine Familie (Regina Höckmeier und Julia Ganser) im Schlepptau hat...
Für ihre lebendige und glaubhafte Verkörperung der Rollen gebührt den Laiendarstellern hohe Anerkennung. Die Zuschauer amüsierten sich prächtig über alle drei Akte hinweg und folgten genüsslich dem Schauspiel, bis die herrschüchtige "Emanze" schließlich reumütig und zahm wird. Über so manch lustige Umwege und ganz ohne „Familienaufstellung“ oder professionelle Eheberatung löst sich das Beziehungsproblem in Wohlgefallen auf – soviel darf an dieser Stelle schon mal verraten werden. Restkarten gibt es noch für die Vorstellungen am kommenden Freitag und am Sonntag.
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