Großes Interesse am neuen Flächennutzungsplan
(Pfaffenhofen, wk)Der seit gut 20 Jahren gültige Flächennutzungsplan sollte nach Beschluss des Stadtrates neu erstellt werden und die Stadt für die nächsten Jahrzehnte fit machen für die zukünftig Entwicklung. Seit gut einem Jahr wird am Entwurf des Planes gearbeitet und in fünf Workshops wurden die BürgerInnen durch die Planer in die Arbeit eingebunden.
Der Flächennutzungsplan ist ein grobes Raster für die Stadt, in dem die Art der Bodennutzung festgelegt wird wie Wohnbebauung, Gewerbegebiete oder Außenbereiche und aus dem heraus die detaillierte Planung über Bebauungspläne geregelt wird, die dann rechtsverbindlich ist.
Ein interdisziplinäres Planungsteam aus Stadtentwicklern, Landschafts- und Verkehrsplanern hat den Istzustand aufgenommen und hieraus die verschiedenen Pläne entwickelt, die zu dem neuen Flächennutzungsplan zusammengeführt wurden. Dabei mussten die Planer die politischen Vorgaben für die zukünftige Entwicklung der Stadt unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen wie Baugesetze, Landschafts- und Lärmschutzgesetze berücksichtigen. Aber auch die Ergebnisse der Bürgerforen flossen mit in die Planung ein. Das große Ziel war, die Identität der Stadt Pfaffenhofen zu bewahren, sie nicht zu schnell wachsen zu lassen aber zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen. Die Planung berücksichtigt einen Zuwachs der Stadt um 4.000 Einwohner in 15 bis 20 Jahren mit Schließung von Baulücken in der Stadt sowie neuen Baugebieten. Bei den Ortsteilen wurden klare Entwicklungsmöglichkeiten festgelegt, um ein „gesundes Wachstum“ zu ermöglichen aber die Identität der Dörfer zu erhalten. In begrenztem Rahmen werden auch neue Gewerbeflächen ausgewiesen.
Um die Bürger über die neue Planung zu informieren fand im vollbesetzten Rathaussaal eine zweistündige Bürgerinformation zusammen mit allen Planern statt. Dabei stellten die einzelnen Planungsbüros ihre Planungen vor, wobei der Stadtplaner darauf hinwies, dass es allein 60 ha Bauflächen in der Stadt gibt, die als Baulücken oder durch Nachverdichtung geschlossen werden könnten, wobei realistisch 25 bis 50 Prozent genutzt würden und auch Neubaufläche ausgewiesen werden, die auch in verschiedenen Ortsteilen zu Abrundungen führen werden. An Gewerbeflächen sind zwar noch 28 ha frei nutzbar, aber zu kleinteilig über die Stadt verteilt, so dass zusammenhängende Gebiete von gut 50 ha ausgewiesen werden müsse. Beim Landschaftsplan sehen die Planer in erster Linie die Zielvorgaben des Naturschutzes, das bestehende Landschaftsbild, die Bereiche Erholung und Schutzgebiete; und für alle Flächen, die zerstört oder versiegelt werden, müssten Ersatzflächen zum Ausgleich vorhanden sein. Als eines der schwierigsten Themen sahen die Planer die Verkehrsplanung. Wichtig war für die Bevölkerung die Schaffung von Radwegen, aber auch die Reduzierung des Kfz-Verkehrs, denn der größte Teil der Kfz-Nutzung fällt in einen Bereich um 5 Kilometer Fahrtstrecke, die gerne auch zu Fuß oder per Rad zurückgelegt werden könnten – hier seien in erster Linie die Bürger gefordert.
Trotz der umfassenden Planvorstellung und der Vielzahl an Zuhörern, gab es am Schluss der Veranstaltung relativ wenige Fragen; und auf die von Stadtrat Markus Käser gestellte Frage zeigte sich, dass die meisten Besucher gekommen waren, um sich über die bauliche Entwicklung der Stadt zu informieren.
Der Planentwurf kann jetzt vier Wochen lang im Rathaus samt schriftlichen Erläuterungen eingesehen und kommentiert werden. In der gleichen Zeit werden die zuständigen Fachbehörden um Stellungnahme gebeten, danach entscheidet der Stadtrat über die eingegangenen Anregungen und Bedenken und nach diesem Beschluss liegt der Plan erneut 4 Wochen aus, erst danach wird er förmlich beschlossen und gültig.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.