Mit dem Bürgerbus durch Wolnzach
(Wolnzach, ls)
Seit eineinhalb Jahren gibt es den Bürgerbus mittlerweile in Wolnzach, ein wegweisendes Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde und der Arbeiterwohlfahrt für mehr Mobilität im ländlichen Raum. 2014 fand die erste Infoveranstaltung auf Initiative der SPD hin statt, nun konnten die Vorstände Willi Strobl, Daniel Jäger und Karl Leberzam bei der Marktgemeinderatssitzung ein durchaus positives Zwischenfazit präsentieren.
Schon im Dezember 2014 startete ein erster Probelauf mit drei Routen in und um Wolnzach, damals eine echte Herzensangelegenheit der SPD-Ortsgruppe. Sie stemmten sowohl die Finanzierung, als auch die Organisation und die Busfahrer. Nach sechs Tagen Testfahrt stand fest: Dieses Projekt hat Zukunft.
Mittlerweile fährt der Bus, finanziert durch die Marktgemeinde, auf aktualisierten Routen. Auch feste Haltestellen mit Fahrplan wurden an vielen Orten schon installiert. Jeden Dienstag und Freitag kann man den Bus nutzen, und das absolut kostenfrei. Besonders gefragt sind die Haltestellen am Hopfenmuseum und am Ärztehaus. „Viele Ärzte in Wolnzach legen die Termine der Patienten so, dass sie den Bürgerbus nutzen können“, so Leberzam. Auch für den Wocheneinkauf ist der Bürgerbus eine willkommene Möglichkeit, die schweren Tüten und Taschen nicht zu Fuß nach Hause schleppen zu müssen. So konnten die Organisatoren zum Beispiel von einer asylsuchenden Familie mit drei Kindern berichten, für die der Bus eine enorme Erleichterung in ihrem Alltag darstellt.
Da es sich um ein ehrenamtliches Projekt handelt, können die Busfahrer der AWO ihren Gästen mitunter einen ganz besonderen Service bieten. „Wenn es von der Zeit her passt, dann fahren wir überall hin, auch mal ganz nach Hause“, so Leberzam. Gerade für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist das ein echtes Plus – denn auch die Mitnahme von Rollatoren oder Rollstühlen ist bei mit dem Bürgerbus möglich.
Neben vielen positiven Stimmen hatte man aber auch einige Wünsche im Gepäck, die die Arbeit der Ehrenamtlichen nicht nur erleichtern würden sondern auch für die Wolnzacher Bürger ein echter Mehrgewinn wäre. Im Sommer soll beispielsweise vermehrt das Freibad angefahren werden. Ein eigener E-Bus würde vor allem an Feiertagen die Logistik verbessern, denn die Betreiber müssen ihren Bus momentan noch bei einem externen Unternehmen abholen. Ein eigener E-Bus hieße dann nicht nur eine Optimierung der Arbeitsstruktur sondern auch ein wichtiges Signal in Richtung Elektromobilität.
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