Stabiles Geschäftsjahr der Volks- und Raiffeisenbanken der Region 10
(Ingolstadt/Pfaffenhofen, wk)Der Vorstand des Kreisverbandes der Volksbanken Raiffeisenbanken war mit dem Geschäftsjahr 2016 zufrieden, da es ein solides Geschäftsjahr war mit gewissen Steigerungen bei Ertrag und Geschäftsvolumen. Angst vor Negativzinsen oder Abhebungsgebühren an Geldautomaten wird es für private Kunden trotz der Niedrigzinsphase der EZB bei ihnen in nächster Zeit auch nicht geben.
der Vorstand (v.l.) Werner Halbig, Richard L. Riedmaier, Peter Pollich
Der Vorsitzende des Kreisverbandes, dem zehn Volks- und Raiffeisenbanken der Region 10 angehören, Richard L. Riedmaier (Ingolstadt) und seine Stellvertreter Werner Halbig (Neuburg/D.) und Peter Pollich (Gaimersheim) sahen die Volks- und Raiffeisenbanken in der Region 10 bei einem gesunden Wachstum und deutlicher besserer Kapitalbasis gestärkt. Die Banken seien erfolgreich am Markt und leistungsfähig und der gesamte Bereich der bayrischen Volks- und Raiffeisenbanken zählt zu den stabilsten Banken Europas, denn deren Kapitalbasis sei um 4,8 Prozent gestiegen, die der Banken in der Region 10 sogar um 6,6 Prozent auf insgesamt 19,1 Prozent, wie Peter Pollich ausführte. Die ausgereichten Kredite konnten um 6,6 Prozent gesteigert werden auf 91, Mio. Euro, was natürlich auch an der sehr guten Situation der Region liegt – Kreditausfälle liegen (im Vergleich zu einigen italienischen Banken mit über 50 Prozent) bei 1 bis 2 Prozent.
Die Banken haben 109 Filialen in der Region mit 1.591 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einschließlich 112 Auszubildenden. Sie betreuen in einer Region mit 488.000 Einwohnern rund 316.000 Kunden und haben 148.652 Genossenschaftsmitglieder, das sei immerhin ein –Drittel der gesamten Einwohnerzahl, unterstrich Vorsitzender Riedmaier. Das Investitionsvolumen für die heimische Wirtschaft lag 2016 bei 7,4 Mrd. Euro und für soziale, kulturelle und karitative Zwecke wurden Spenden in Höhe von 686.000 Euro bereitgestellt.
Was den Vorstandsmitgliedern nicht gefiel, sind die hohen Bürokratiekosten, die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die hohen regulatorischen Hürden, Meldepflichten und Datenerhebungen. „Wir werden so behandelt wie Großbanken“, so Richard L. Riedmaier, obwohl seine Bankengruppe sicher nicht zu den Risikobanken gehört. Da die Banken überwiegend von der Zinsdifferenz und natürlich Gebühren für Extraleistungen sowie Provisionen leben, ist es ständiges Bestreben, Kosten zu optimieren, so dass immer wieder Überlegungen angestellt würden, welche Filiale geschlossen werden könnte („Zwei Filialen in drei Kilometer Entfernung sind nicht mehr sinnvoll“) und freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt würden.
Werner Halbig kritisierte die missglückte Umsetzung der europäischen Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie, die zu einer gebremsten Kreditvergabe in diesem Bereich geführt hatte. Das Vertrauen der Kunden sei aber hoch, das zeige sich an den gestiegenen Einlagen, diee trotz Niedrigzinsen um 4,3 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro gestiegen seien. Die Sparer setzten dabei vorwiegend auf kurzlaufende anlageformen. Wenn Wettbewerber bereits Negativzinsen berechneten, müssten die Volks- und Raiffeisenbanken sich auch hier Gedanken machen – institutionelle Anleger und Unternehmen zahlen derzeit bereits 0,4 Prozent Negativzinsen ab einer Einlage von 500.000 Euro. Für die Zukunft stellen die niedrigen Zinsen die Banken vor große Herausforderungen, doch bei den Kundeneinlagen und Kreditvergaben erwarten die Banken weiterhin Zuwächse. Um Kosten aufzufangen, würde auch die Digitalisierung des Bankgeschäftes vorangetrieben. Und Richard L. Riedmaier stellte abschließend die Frage, weshalb sich einige Menschen über Bankgebühren aufregten, sie würden ja auch ohne Murren ihre Telefongebühren für die Leistung ihres Providers zahlen oder die tägliche Zeitung. Auch die Bank erbringe Leistungen für die Kunden, die auch gerade in Niedrigzinszeiten nicht mehr durch die Zinsdifferenzen ausgeglichen werden könnten.
Dem Kreisverband gehören an: Raiffeisenbank Beilngries, Raiffeisenbank Gaimersheim-Buxheim, Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte, Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen, VR Bank Neuburg-Rain, Schrobenhausener Bank, Raiffeisenbank Schrobenhausener Land, Raiffeisenbank Donaumooser Land, Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach, Hallertauer Volksbank.
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