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Stachlig, bissig, guad

(Wolnzach, hr)

Was braucht man in Wolnzach zur Fastenzeit mehr als ein süffiges Bier und ein gutes Bühnenprogramm? Die Antwort ist auch in diesem Jahr wieder eindeutig ausgefallen, denn die Freien Wählern konnten sich erneut über eine volle Halle und ein gelungenes Starkbierfest freuen.

Dass man im Herzen der Hallertau Feste zu feiern weiß, wie sie fallen, das ist mittlerweile weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Und so zog es in diesem Jahr auch den Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger nach Wolnzach. „Das ist gelebte Heimat und Tradition“, freute sich der Landespolitiker. Und zu eben dieser bayerischen Tradition gehört aber nicht nur ein gutes Starkbier, sondern auch die entsprechende Fastenpredigt und für die sorgten wieder einmal die Stachelbären.

Hatten die Pfaffenhofener im letzten Jahr noch leichte Probleme mit dem Visum für Wolnzach, so klappte die Einreise diese Mal problemlos. Dabei hatten Volker Bergmeister, Claus Drexler, Michael Eberle und Brigitte Moser, die wohl berühmteste Shit-Disposal-Managerin des Landkreises, wieder zahlreiche Spitzen gegen die politische Elite im Gepäck. Eines war aber in diesem Jahr dann doch anders: Wo sonst von der Wolnzacher Bühne immer auch Landrat Martin Wolf zum Teil hart angegriffen wurde, stand in diesem Jahr ein ehrlicher Genesungswunsch. „Kum g’sund wieda“, so Volker Bergmeister, der betonte, dass der schwere Motorradunfall am vergangenen Sonntag auch für ihn ein Schock war.

Nichtsdestotrotz: Was wäre ein Starkbierfest ohne die markigen Worte der Stachelbären? Eine Frage, deren Antwort Volker, Michael, Claus und Brigitte dann auch Post wendend auf der Bühne gaben. Themen boten ihnen dabei die Politiker gerade in Wolnzach en masse. „Wia stellt’s ihr denn eich a Maibaum auf?“, fragte Michael Eberle in die Runde. „Hoffentlich ned mit gesamten Marktgemeinderat!“ Dann nämlich, so seine Prophezeiung, würde es wohl Jahre dauern, bis dieser stehen würde. Damit waren die Stachelbären auch mitten drin in der Wolnzacher Lokalpolitik und bei den Wolzacher „Gescheidhaferln und Rech(t)habern, deren Berühmtheit mittlerweile so groß ist, dass man den Wolnzacher auf der kleinen Landesgartenschau in der Kreisstadt ein eigenes Modell gewidmet hat.

Über Jahre hat man dort das Event, das nach den Ausführungen von Claus Drexler, auch geheiratet werden kann, geplant. In Wolnzach wäre das wohl bedeutend schneller gegangen. „Im Januar hätt da Machold des im Gemeinderat vorg’stellt. Da Rech hätt dann seinen einstündigen Monolog dagegen gehalten. Die SPD hätte sich wegen Bedenken der Bedenken enthalten“, so Bergmeister. Nichtsdestotrotz hätte man mit Zustimmung der CSU, der Freien Wähler und den Grünen das Event doch gestemmt, allerdings wohl mit einer kleinen Einschränkung, denn die Wolnzacher Gartenschau hätte wohl aufgrund des lauten Graswachstums nur sehr eingeschränkte Besuchszeiten.

Das störte aber die „Shit-Disposal-Managerin“ Brigitte Moser kaum. Sie freute sich auf ihren neuen „Klopalast“. Dort machte sie dann auch gleich eine erste Bekanntschaft mit der unglaublichen Vielfalt der Wolnzacher Medien. Von der gehäkelten Klopapierdecke der FDP über inhaltlich an der bayerischen SPD orientierten Blatt der Wolnzacher Sozialdemokraten bis zum neuen Magazin 85283. „Große Schrift, große Fotos – doppelt aufgeblasen aber nur der halbe Inhalt“, so das Fazit der erfahrenen Klofrau, die sämtliche Magazine im Landkreis kennt.

Doch auch wenn man aus Pfaffenhofen die Wolnzacher gerne ein wenig neckt, so gibt es doch eins, um was man die Hopfenmetropole so richtig beneidet: den Lauf 10! „Mia ham es a amal probier, do san dann zehne g’loffa“, so der süffisante Kommentar von Claus Drexler, der es sich in diesem Jahr fest vorgenommen hat live dabei zu sei. Ob er dabei, wie Bürgermeister Jens Machold, die Laufschuhe anziehen wird, das ließ Drexler dann doch offen. „I bin dabei und wenn nur als Zuschauer!“

Ob von Boecks Schleudersitz, einem von Pfaffenhofen Bürgermeister geföhnten Jens Machold oder einen Bossmantel tragenden Guld Schoos, es gab auch in diesem Jahr wieder wenig, denen die Pfaffenhofener nicht den Spiegel vorhielten und dafür vom Wolnzacher Publikum mit viel Applaus belohnt wurden. „Sie waren wieder sehr bissig“, so die übereinstimmende Meinung der beiden Wolnzacher Rathauschefs. Ob es am Ende aber reicht um ins Kulturprogramm der Wolnzacher Gartenschau aufgenommen zu werden das müsste noch genauer geprüft werden. Der nächste Termin hierfür steht schon heute fest: „Weil es in Wolnzach so viel Gesprächsstoff gibt, dürfen wir uns schon heute auf das kommende Starkbierfest 2018 freuen“, so Anja Koch.


 

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