Hopfazupfa hint eisteign - Bayrische Wirtshausunterhaltung

Es war eine harte und raue, aber auch eine schöne Zeit, als aus ganz Deutschland die Arbeiter in die Holledau gekommen sind: zum Hopfazupfa. Die Auer Geigenmusi lud zum zünftigen Wirtshausabend ins Gasthaus Siebler nach Egg ein. Dazu gab es interessante und lustige Anekdoten von Heimatforscher Hans Neumaier.

Der gemütliche Feststadl beim Siebler in Egg bot für den Wirtshausabend den idealen Ort. Auf der kleinen Bühne, auf der normalerweise die Geroldshausener Theatergruppe ihre Stücke zum Besten gibt, waren Hans Neumaier und die Auer Geigenmusi bestens für alle Besucher zu hören und zu sehen. Mit ihrer Mischung aus Holledauer Volksmusik und Gesang ist die Auer Geigenmusi weit über die Grenzen von Au bekannt. Mit teils überlieferten und teils selbstkomponierten Stücken sorgten sie für bestes Wirtshausflair.

Aber auch ein Abend mit Bildungscharakter. Dazwischen hatte Hans Neumaier wissenswerte und lustige Geschichten aus der guten alten Zeit, als der Hopfen noch mit der Hand gezupft wurde. „Die Hopfazupfa waren schon raue Gesellen, aber trotzdem haben wir sie gern gehabt“. Standesgemäß gekleidet, mit Strohhut und Schürze, dem sogenannten „Schaber“ saß er auf der Bühne und trug aus seinen in vielen Jahren gesammelten Geschichten vor. Dabei ließ er auch die erotische Seite nicht aus, denn da war schon Einiges los in der Zeit. Die Arbeiter kamen mit der Bockerlbahn aus dem bayrischen Wald, Böhmen, Preußen und Sachsen in die Hallertau, die einen zum arbeiten, die anderen um ein „lüderliches“ Leben zu führen, so das Zitat eines damaligen Auer Pfarrers. Manche der Hopfazupfer sind aber auch wegen des guten Essens in die Hallertau gekommen. Da wurde schon reichlich aufgekocht, denn wer schwer arbeitet braucht auch gute Kost. Diese und etliche weitere Erzählungen hatte Neumaier in seinem Repertoire. Und so lang ist die Zeit noch gar nicht her, da konnte sich so Mancher im Saal selbst noch dran erinnern an die Zeit als es hieß: „Hopfazupfa hint eisteign“.