Hl. Florian liest die Leviten
(Mainburg, sh)
Starkbierfeste gehören zur Fastenzeit einfach dazu. Sie sind heutzutage rar gesät und gerade deshalb kommen sie so gut an. So auch das erste Starkbierfest der FFW Mainburg, das mit dem vielversprechenden Doppelbock „Florinator“ und einer gesalzenen Fastenpredigt vom Hl. Florian Garant für beste Stimmung war. Perfekt war daneben die Organisation der Vorstandschaft, die dafür sorgten dass keine Kehle trocken blieb.
Was braucht es mehr in der Fastenzeit als ein süffiges Bier, lustige Gesellschaft und eine Fastenpredigt, in der die lokale Politprominenz ihr Fett wegbekommt? Die Freiwillige Feuerwehr Mainburg hatte die Antwort und traf damit bei den äußerst zahlreichen Gästen am Samstag voll ins Schwarze. Dass sich das erste Florinator Starkbierfest zu einem derartigen Besuchermagnet entpuppen würde, damit hätte nun niemand gerechnet. Der süffige Gerstensaft – getauft „Florinator“ ging fast minütlich über die Theke. Feinste Brotzeiten vom Obazdn zur Käseplatte teilten die hübschen jungen Damen an die hungrigen Gäste aus.
Die Organisatoren aus den Reihen der Vorstandschaft hatten im Vorfeld alles bestens durchdacht und organisiert. Zu ihrem Premierenfest konnten sie sogar die Freiwillige Feuerwehr aus Rödental im oberfränkischen Landkreis Coburg in der Hopfenstadt begrüßen. Sie hatten damit eine beachtliche Wegstrecke von 300 km zurückgelegt. Den zweiten Vorstand Gerhard Müller freute es, neben einigen Stadträten und Vizebürgermeisterin Hannelore Langwieser auch die Kreisbrandmeister Manfred Albrecht, Roland Niederreiter und Andreas Groß willkommen zu heißen.
Bürgermeister Reiser war zwar entschuldigt, doch dafür schauten Stadtpfarrer Josef Paulus und Polizeichef Johann Stanlgmeier vorbei. Zahlreiche Abordnungen benachbarter Ortswehren gesellten sich nebst Freunden und Gönnern dazu. „Wir können uns jetzt schon eine Fortsetzung nächstes Jahr vorstellen“, Gerhard Müller in seinem Grußwort.
Nichtsdestotrotz: Was wäre ein Starkbierfest ohne die markigen Worte eines Fastenpredigers? Zwar ließ man nicht die „Bavaria“ vom Nockherberg einfliegen. Doch das brauchte es auch gar nicht, denn der „Heilige Florian“ alias Erwin Plescher schaffte es genauso, den Anwesenden – vor allem den Stadtpolitikern - einmal ordentlich die Leviten zu lesen.
Themen boten sich ihm durch die kleine und große Politik genug. Seitenhiebe mussten auch Josef Reiser und seine Kollegen einstecken. Ihn vermisste der „Heilige Florian“ allerdings. Ob er wohl wegen seines „oidn, klapprigen Mercedes“ nicht herkam? Obwohl, seit ein paar Wochen ist dieser ja im Besitz eines neuen, nicht mehr ganz so klapprigen „Vorgebietsreformmodells“.
In diesem Zusammenhang erzählte Bruder Florian von einer weiteren lustigen Begebenheit: Zur Einweihung der neuen Produktionsstätte der Firma Haix in Kroatien verfuhr sich Sepp Reiser so oft, dass er erst spät in der Nacht im Hotel ankam. Als er dann reinging, sah er eine größere Gesellschaft sitzen, gab jedem die Hand, bis er auf einmal merkte, dass das gar nicht die Gäste vom Haix waren, sondern wildfremde Leute. „Aber des macht nix, sagt der Sepp, das san alles Wähler“.
Amüsiert blickte der Fastenprediger auf das leidige Thema „Umgehungsstraße“ bzw. „Ortsumfahrung“. Die x-ten Leserbriefen, in denen sich Rechtsanwälte, ÖDP Politiker und Weltverbesserer einen heißen Schlagabtausch lieferten und sich als „Märchenerzähler“ beschimpften erinnerten ihn doch irgendwie an die Gebrüder Grimm. Doch bei denen hat´s meistens ein Happy End gegeben, oder zumindest irgendein Ende…
Das Ende des Starkbierfestes jedenfalls war ein gutes – sogar ein sehr gutes, sodass man sich 2018 wahrscheinlich schon auf eine Fortsetzung freuen darf.
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