Der Klang Europas
(Geisenfeld, sh)Über 90 Musiker organisiert in drei Klangkörper mit drei Dirigenten boten zum Frühjahrskonzert der Stadtkapelle einen Klanggenuss der Extraklasse. Ganz unter dem Zeichen der Einheit Europas präsentierten sie einen musikalischen Streifzug durch viele verschiedene Länder und deren zeitlosen Klassikern, die nie verblühen.
Schon die Örtlichkeit in der Anton-Wolf Halle, die genügend Platz für die vielen Zuhörer bot, mutete äußerst international bzw. europäisch an. Überall an den Wänden hingen repräsentativ Fahnen europäischer Länder und ungefähr genauso vielfältig erklangen die Lieder den Abend über. Den Klängen Europas lauschten neben einigen befreundeten Marktkapellen aus dem Umkreis Stadtpfarrer Thomas Stummer und Diakon Nikolaus Lackermeier mit Gattin. Die Moderation übernahmen Prof. Dr. Maximilian Röglinger und Maximilian Jokel.
Die Stadtkapelle, die völlig unentgeltlich spielte, nahm ihre Konzertbesucher auf eine klangliche Entdeckungsreise durch Europa. Es wurden alle Himmelsrichtungen gestreift, von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Und was würde sich da besser zur Begrüßung eignen als Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“, die vom Europarat im Jahre 1972 als offizielle Hymne erwählt wurde.
Den Startpunkt der Entdeckungsreise bildete dann Norwegens klippige Westküste. Über Fjorde ging es zur Hauptstadt Oslo mit dem Stück „Norway Impressions“ von Alfred Bösendorfer. Auch wenn die Titel der Stücke hie und da unbekannt waren, konnten viele nach dem ersten Ton die Melodie identifizieren. Ein Muss für die Reise war auch „An der schönen blauen Donau“ von Johann Baptist Strauss, dessen Uraufführung 1867 war und sich heuer zum 150. Mal jährt.
Die ungarischen Tänze Nr. 5 und 6 aus der Feder des bekennenden Ungarnliebhaber Johannes Brahms erklangen danach. Die Sequenz umfasst eigentlich 21 Tänze und verbindet Elemente der traditionellen Zigeunermusik mit der Moderne so gekonnt, dass es auch für unsere Ohren „schön“ klingt.
Nach dem rasanten „Säbeltanz“ aus dem Ballett Gayaneh ging es erstmal in eine kleine Pause. Die Jugendkapelle eröffnete mit einer Rückkehr in die Hauptstadt Österreichs die zweite Konzerthälfte. „Wien bleibt Wien“ ein Marsch von Johann Schrammel ist eine Komposition von Weltrang, den die Nachwuchskünstler hervorragend und minutiös genau einstudiert spielten. Danach begeisterte die Bläserklasse mit Goerges Bizet „Farandole“ und der „Katharinenpolka“, welche Herzog Maximilian extra hat komponieren lassen.
Es ist zu erwähnen, dass einige der Blechbläser der Jugendkapelle gerade erst ihr bronzenes Abzeichen abgelegt hatten und deswegen vom Bürgermeister am Gartenfest im Sommer noch gesondert ausgezeichnet werden.
Dass auch mancherorts in Europa orientalischer Einfluss spürbar ist, verdeutlichte erneut das große Ensemble mit „Arabesque“. Der grandiose Abend klang aus zwei Stücken plus einer Zugabe, bei die Musiker noch einmal ihre Liebe für die sinfonische und klassische Blasmusik demonstrierten. Beschenkt wurde die Stadtkapelle abschließend mit langanhaltendem Applaus.
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