Aufregendes Jahr im Landratsamt
(Pfaffenhofen, hal/rt)Adrian Schurius im Beratungsgespräch in einem Büro im Geisenfelder Rathaus. Foto (Ausschnitt): Fahn / Landratsamt Pfaffenhofen
Adrian Schurius ist seit dem vergangenen Jahr, kurz nach seinem Abitur, als Bundesfreiwilligen-Dienstleistender zum Landratsamt nach Pfaffenhofen gekommen. Er arbeitet er in der Asylsozialberatung mit und berichtet nun über ein aufregendes Jahr, das er nicht mehr missen will.
Schurius merkte nach seiner Schulzeit, dass er noch mehr Zeit braucht, um zu entscheiden, wie es mit ihm weitergehen soll. So beschloss er, einen Bundesfreiwilligendienst, kurz Bufdi genannt, beim Landratsamt Pfaffenhofen anzutreten, auf den er in den Medien aufmerksam geworden war. Der Bundesfreiwilligendienst kann auf sehr vielseitige und flexible Art und Weise bei unterschiedlichen Einsatzstellen abgeleistet werden. Er geht meistens über ein Jahr und ist eine ganz normale Vollzeitbeschäftigung.
„Das war genau die richtige Entscheidung“, sagt Schurius begeistert. Im September kam er in die Asylberatung des Sozialamtes beim Landratsamt. „Dabei lerne ich mehr Dinge über mich, über andere Menschen und über das generelle Zusammenleben in der Gesellschaft als in den zwölf Jahren Schulbankdrücken davor“, so Schurius. „Mein Bufdi besteht darin, dass ich zwei Asylsozialberater im Landkreis begleite und sie bei ihrer Arbeit unterstütze. Ich nehme ihnen Aufgaben ab, erledige aber auch eigenständig viele Tätigkeiten. Das tolle daran ist unter anderem die unglaubliche Abwechslung. Ich bin sowohl in den Rathäusern der Gemeinden tätig, als auch in den Asylbewerberunterkünften vor Ort.“ Die geflüchteten Menschen fragten dort um Rat und Hilfe bei der Lösung ihrer Probleme. „Diese sind sehr vielfältig und reichen von der Suche nach Arbeit und Bildung, dem Asylverfahren und dem Rechtssystem in Deutschland über finanzielle Angelegenheiten wie Schuldenbewältigung oder Sozialhilfe, alle Arten von Problemen in den Unterkünften, Gesundheit, Freizeitaktivitäten, den Wechsel von Unterkünften bis hin zu Familienzusammenführung und Rückkehrberatung.“ Damit verbunden seien nicht selten bürokratisch anspruchsvolle Prozesse, die einen Asylbewerber, aber auch einen jungen Abiturienten herausfordern können. „Daraus kann ich auch für meine private Zukunft Nutzen ziehen, da ich die behördlichen Strukturen sowie die Organisation von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen genauer kennen lerne.“
Konkret besteht die Arbeit in der Asylberatung aus viel Telefonieren, Schreiben von E-Mails und Briefen, Recherche, Besuchen der Unterkünfte und natürlich Kommunikation mit den Asylbewerbern. „Daran sollte man auch Freude haben und nicht allzu schüchtern sein, wenn man sich für dafür entscheidet, diesen Dienst anzutreten“, meint Schurius.
Ein eigener Dienstlaptop, ein Dienst-Smartphone und der damit verbundene E-Mail-Account erleichtern ihm viele Aufgaben. Außerdem ist ein privater PKW unabdinglich, da man bei dieser Aufgabenstellung viel unterwegs ist.
Schurius: „Ich kann diesen Bundesfreiwilligendienst jedem empfehlen, der noch ein Jahr Zeit braucht, um sich selbst, seine Stärken und seine Schwächen kennenzulernen und vor allem seinen zukünftigen Arbeitsweg zu reflektieren. Es ist sehr spannend, abwechslungsreich und ein Gewinn für alle Beteiligten. Zudem lernt man interessante Menschen und deren Schicksale kennen. Man ist sozialversichert und es gibt außerdem auch ein Taschengeld. Die freundlichen Kolleginnen und Kollegen sorgen zudem für ein offenes und angenehmes Arbeitsumfeld.“
Die Bufdi-Stelle im Sozialamt soll auch in der Zeit nach Schurius wieder besetzt werden. Wer sich dafür interessiert, findet Informationen dazu auf der Internetseite des Landkreises (www.landkreis-pfaffenhofen.de) unter der Rubrik „Stellenangebote“. Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, ein paar Tage „auf Probe“ zu schnuppern.
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