Landrat Wolf schafft's
(Egg, rt)
Landtagsabgeordneter Karl Straub am gestrigen Abend im Wolnzacher Ortsteil Egg bei einer Wahlkampfveranbstaltung für Landrat Martin Wolf. Foto: Raths
Eine positive Prognose sowohl zur Genesung des kürzlich schwer mit dem Motorrad verunglückten Pfaffenhofener Landrats Martin Wolf als auch zu seiner Amtsfortführung im Falle seiner Wahl am 7. Mai gab am gestrigen Abend der Landtagsabgeordneter Karl Straub bei einer Wahlkampfveranstaltung der CSU in Egg ab. Gleichzeitig trat er entschieden kursierenden negativen Gerüchten zum Gesundheitszustand Wolfs entgegen.
„Dass er nicht sprechen kann, wie kolportiert wird, stimmt nicht!“, sagte Straub. Martin Wolf sei ebenso wie seine erkrankte Frau auf dem Weg der Besserung. Obgleich er derzeit nicht im Krankenhaus besuchbar sei. Die engeren Familienmitglieder hielten den Kontakt nach außen. Jedoch könne man sehr optimistisch sein. Straub bekräftigte: „Ich bin mir sicher, wenn ihr das so wollt und ihm am 7. Mai euer Vertrauen schenkt, dann wird Martin Wolf unser Landrat bleiben.“ Unglaublich sei, dass von verschiedener Seite ein Tarnen und Täuschen unterstellt werde.
Straub bedankte sich in dieser ungewöhnlichen Situation für die Verbundenheit vieler Menschen über alle Parteigrenzen hinweg. Als Zeichen dafür sah der Landtagsabgeordnete auch die Anwesenheit bei dem CSU-Wahlkampfabend von Josef Finkenzeller, der stellvertretender Landrat ist und den Freien Wählern angehört.
Geschätzter Landrat
„Mir ist aber auch bewusst geworden, wie geschätzt unser Landrat ist“, sagte Straub und leitete damit auf das Zehn-Punkte-Programm Wolfs für den Landkreis über. An den Anfang stellte Straub die wirtschaftliche Prosperität der Region. „Wir sollten in dieser guten Zeit auch im Landkreis wirtschaftsfreundlich bleiben und klare Kante zeigen: Wirtschaftsunternehmen sind hier willkommen.“ Straub wies auch darauf hin, dass Pfaffenhofen der Landkreis mit der geringsten Verschuldung sei. Ein Prinzip, nach dem Wolf immer gehandelt habe: „Das Geld soll in den Kommunen angelegt werden.“ Daraus folge eine der niedrigsten Kreisumlagen. Dass etwa der 120-Millionen Euro umfassende Kreishaushalt unlängst einstimmig verabschiedet worden sei, könne als Zeichen gewertet werden, dass Wolf mit allen Fraktionen gut zusammenarbeite.
Große Hoffnungen für die Region seinen mit dem Digitalen Gründungszentrum verbunden, für dessen Existenz in Ingolstadt auch Wolf in vorausschauender Weise zusammen mit Ministerin Ilse Aigner eingetreten sei. „Digitalisierung bedeutet eine große Veränderung in den kommenden Jahren.“
Weniger bekannt sei, dass es einen Sozialbeirat am Landratsamt gebe, der wichtige Arbeit leiste. Straub wiederholte das Bekenntnis zur Weiterführung der Ilmtalklinik in kommunaler Hand, ungeachtet eines wohl bleibenden Defizits. "Wir sollten ein Krankenhaus nicht nach den wirtschaftlichen Ergebnissen beurteilen", so Straub.
Applaus für gelungenes Flüchtlingsmanagment
Applaus von den Zuhörer gab es für das perfekte Management des Landrats in der Flüchtlingspolitik. „Unsere Aufgabe ist es, die die bleiben dürfen bestmöglich zu integrieren.“ Beschlossen sei bereits, ein neues Integrations-Sachgebiet am Landratsamt einzurichten. Straub hob bei dieser Gelegenheit hervor, dass es aus dem vom SPD-Minister Sigmar Gabriel geführten Außenministerium weiter heisse, dass sich bezüglich der Abschiebung in Afghanistan (in der Frage, ob es sich um ein sicheres Herkunftsland handelt) nichts geändert habe.
Zum Ende seiner Ausführungen konnte es sich Straub dann doch nicht verkneifen, einen kleinen Seitenhieb auf eine von ihm nicht explizit genannte Partei auszuteilen. Ein Kandidat, so Straub, habe Vorschläge gemacht, die er nicht realisieren könne. Gemeint war damit wohl der FDP-Landratskandidat Franz Niedermayr. Jener spricht sich nämlich gegen weitere Windräder aus und will den Lärmschutz an der A9 regional finanzieren. Straub betonte, dass beides unter anderem aus rechtlichen Gründen gar nicht möglich sei.
Am späteren Abend kam noch Erich Irlstorfer zur Veranstaltung. Der christsoziale Bundestagsabgeordnete berichtete über aktuelle Angelegenheiten aus der Bundeshauptstadt. Unter anderem, mit Blick auf die Türkei, sagte er, dass wer in Deutschland leben wolle, sich an Gesetz und Ordnung halten solle. Die Bundesrepublik bleibe auch weiterhin ein weltoffenes Land.
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