Maibaum-Pech
(Rohrbach, wk)Es lief alles so schön mit dem Maibaum in Rohrbach. Das Wetter war gut, die Sonne schien und früh am Morgen wurde der Baum von den Aktiven der Feuerwehr aus dem Wald geholt, mit Blaulichtfahrzeugen vorn und hinten während des Transports auf der Staatsstraße abgesichert, und vergnügte Menschen saßen beim Transport auf dem Baum, die Vorfreude war groß.
Mit großer Begleitung wurde der naturbelassene 30 Meter lange Baum dann durch den Ort zum Standplatz beim Rathaus gezogen und vor Ort zur Aufstellung vorbereitet – die Schilder wurden montiert sowie die Mastkrone befestigt. Nach der Mittagszeit ging es dann ran an die Arbeit. Der Schacht für den Baum war frei, der Mast für die Gegenhalterung stand bereits, die Straßen waren abgesichert und der Baum lag zum Anheben bereit. Durch ein Seil wurde der Baum über eine Winde des Feuerwehrfahrzeugs gesichert und zusätzlich hatte ein Staplerfahrzeug den Baum noch im Griff.
Im Vergleich zu anderen Ortsteilen, war eigentlich fast alles, was technisch möglich war, vorbereitet. Der Baum wurde mit dem Stapler angehoben, dass er in Schräglage kam, damit die Männer beginnen konnten, mit ihren „Schwalben“ den Baum anzuheben. Die Rohrbacher Blasmusik spielte, das Bier wurde gezapft und viele Menschen beobachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung. Das Anheben des Baumes ging trotz zunehmend kaltem Wind langsam und immer stückweise voran, bis er fast senkrecht stand – und dann geschah es – die Mastspitze samt Krone und Fahne bracht ab!
Durch die Girlande wurden beide Teile zum Glück gehalten, so dass nichts zu Boden stürzte, doch die Möglichkeit war groß, dass etwas passieren konnte. Schnell versuchten die Feuerwehrleute mit einem Hubsteiger die Spitze zu erreichen, doch das Gerät war dafür zu klein. Nach vielen Beratungen entschlossen sich die Verantwortlichen, den Baum wieder ein Stück mit der Seilwinde abzusenken, so dass dann ein Feuerwehrmann vom Hubsteiger aus die Spitze samt Krone abmontieren und die Spitze des Maibaumes glatt schneiden konnte.
Das ganze war natürlich für alle Anwesenden dramatisch, vor allem wenn wirklich etwas geschehen wäre. Nach Einschätzung einiger Holzexperten, wie Zimmerermeister Johann Alt, kann der Bruch der Spitze bereits beim Fällen des Baumes erfolgt sein, ohne dass es äußere Spuren zu sehen gab, es hätte aber auch während des Transports passiert sein können, waren die Überlegungen. So etwas komme öfter vor, so Johann Alt.
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