Zona Sul - Bossa Nova mit Sophie Wegener
(Rohrbach, wk)Eine zauberhafte brasilianische Nacht bescherte die deutsch-französische Sängerin Sophie Wegener mit ihrer Band „Zona Sul“ den Gästen in der gut besuchten Werkhalle des „incontri“ an der Waaler Straße. Der Rhythmus des Bossa Nova verzauberte die Werkhalle mit südamerikanischem Flair und viele der Gäste wippten im Rhythmus mit Füßen und Oberkörper mit.
Sophie Wegener hat sich voll der brasilianischen Musik verschrieben und sie singt ihre Lieder mit einer Leidenschaft, mal zärtlich hingehaucht, mal kraftvoll oder verträumt. Kein Wunder, hat sie doch wegen der Liebe zu der Musik auch die portugiesische Sprache erlernt. Nicht zu Unrecht wird sie deshalb als die deutsche Nr. 1 des Bossa-Nova genannt. Musikalisch wurde sie natürlich bestens unterstützt von ihrer Band, der „Zona Sul“ mit Hajo von Hadeln (Percussion), Tizian Jost (Piano) und Matthias Engelhardt (Bass). Wenn Sophie Wegener auch als Sängerin und Kopf der Band im Vordergrund stand, so hatten ihre Musiker immer wieder ihre Solo-Passagen und zeigten ihr perfektes Können ohne sich groß miteinander abzustimmen – ein musikalisches Trio der Extraklasse. Auch wenn Bassist Matthias Engelhardt gelegentlich mit ernstem Gesicht und zusammengekniffenen Lippen den Bass zupfte, zeigte er doch bei einem langen Solo welcher Rhythmus in ihm steckt und ließ seiner Freude freien Lauf, wofür er kräftigen Zwischenapplaus erhielt. Und der 100-jährige Steinway-Flügel des „incontri“ zeigte unter den Fingern von Tizian Jost bei seinem Solo des letzten Stückes, was alles noch in ihm steckt. Das Publikum spendete begeisterten Applaus. Und auch Hajo von Hadeln zeigte mit seinem Schlagzeug, dass er es auch versteht, die südamerikanischen Rhythmus rüberzubringen und die Gäste mit einem gelegentlich kräftigen Trommelschlag die in südamerikanischen träumenden entrückten Gäste wieder in die Wirklichkeit zu holen.
Dass die Gruppe nach ihrem letzten Stück nicht so ohne weiteres von der Bühne konnten, war selbstverständlich, das Publikum war begeistert, Pfiffe hallten durch den Saal und sie mussten, und wollten natürlich auch, wieder mit Zugaben zurück auf die Bühne. Und beim letzten Stück der Zugaben zeigte Sophie Wegener, wie toll sie mit ihrer Stimme spielen und zaubern kann. Ein langes Stück, ruhig, teilweise ohne gesungenen Text, sondern nur mit ihrer leicht jazzig agierenden Stimme, verträumt, melancholisch und zurückhaltend – das vollendete den Zauber der Nacht. Zum Dank erhielt sie Blumen und jeder der Band ein Glas selbstgemachtes Gelee – eine inzwischen feste, aber auch ungewohnte und liebevolle, Tradition im „incontri“.
Übrigens: Der „incontri“-Trägerverein für Kulturveranstaltungen wird wohl bald seine angestammte Heimat verlassen müssen, da auf dem jetzigen Gelände der Bau von Wohnungen geplant ist und die liebevoll vom Verein hergerichtete und eingerichtete Halle abgerissen werden muss. Der Verein ist immer noch auf der Suche nach einer Halle, vielleicht kann jemand dem Vorsitzenden Herbert Folger einen brauchbaren Hinweis geben.
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