Es war die Wanderratte - und nicht der Steinmarder!
(Pfaffenhofen, rt)Martin Braun berichtete als Vorsitzender der Pfaffenhofener Jägervereinigung über das abgelaufene Vereinsjahr. Archivfoto: Raths
Über weiter steigende Mitgliederzahlen freuen konnte sich bei der kürzlich gewesenen Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung Pfaffenhofen deren Vorsitzender Martin Braun. Im Rahmen der Veranstaltung gab Kreisjagdberater Rudi Engelhard auch aktuelle Zahlen zu Pachtpreisen und Jagdstrecken bekannt.
Insgesamt 692 Mitglieder, wovon 52 Frauen sind, mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren sind in dem Verein organisiert. Die Entwicklung zeige deutlich, dass die Jägervereinigung weiterhin eine attraktive Vertretung der Interessen der Jägerschaft sei. Zuwachs gebrauchen könnten jedoch die 17 Jagdhornbläser. Zudem seien mit ihm, so Braun, Walter Ulrich und Rudi Engelhard qualifizierte Wildschadensberater zur Stelle, wenn sie benötigt würden. „Wir stellen für unsere Mitglieder erfahrene Schweißhundegespanne für die Nachsuchen vor allem auf Schwarzwild zur Verfügung. Wer die Arbeit der Hunde von Hans Scharl und Rudi Engelhard miterlebt hat, weiß was Spezialisten zu leisten im Stande sind.“
Engelhard gab bekannt, dass der Rehwildabschussplan für die Periode 2016 -2018 pro Jahr einen Rehwildabschuss von 4632 Stück vorsieht. „Die meisten Reviere haben keine Probleme den festgesetzten Abschuss zu erfüllen.“ Jedoch seien aktuell 40 Prozent weniger Sauen erlegt worden als in den beiden Jagdjahren davor. „Die Strecken an Feldhasen befinden sich nach der Auflösung der Flächenstilllegungen im ständigen Niedergang.“ Auch die Fasanenstrecke geht deutlich zurück.
Eine häufig gestellte Frage sei die, wie hoch ist der Pachtpreis im Landkreis Pfaffenhofen ist. Engelhard nannte dazu bei Neuverpachtungen im vergangenen Jahr Beträge von 6 bis etwas über 9 Euro. „Auffällig war, dass die meisten Jagdgenossenschaften Wert auf eine Vergabe an ortsansässige Jäger Wert legten und dass sich die Pachtpreise in mehreren Fällen um etwa 10 Prozent gesenkt wurden, beispielsweise wegen Ausweisung von Gewerbe- oder Wohnbaugebieten.“
Insgesamt sei eine zunehmend kritischere Haltung der Jagdgenossenschaften hinsichtlich des Rehwildverbisses fest zu stellen. Die vollständige Übernahme der Wildschäden durch den Jagdpächter stelle in den neuen Pachtverträgen die Ausnahme dar. „Wer unterschreibt, dass Lärche oder Douglasie in seinem Revier Hauptbauarten sind, der muss wissen, dass diese ohne jeden Schutz durch den Waldbesitzer aufwachsen können müssen. Als Förster sage ich, das geht fast nie, also muss der Jagdpächter für den Einzelschutz oder die Einzäunung aufkommen – da wünsche ich viel Vergnügen.“
Es würden Engelhard zufolge immer wieder Schäden durch Marder auf Hausdächern gemeldet und von den Eigentümern gefordert, dass ein Jäger beauftragt wird diese zu fangen. „Meist ist es aber nicht ein Steinmarder, der sich in der Dachisolierung eingenistet hat, sondern es sind Wanderratten. Das ist dann etwas für den Kammerjäger, wenn Rattengift nicht nützt.“
Eindringlich warnte der Kreisjagdberater davor, Waffen im Auto im geladenen Zustand zu transportieren, was auch für Fahrten innerhalb des Reviers gelte.
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