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Volksfest: Positive Signale aus München

(Wolnzach, hr)

Hopfenköniginwahl 2016: Foto: Archiv/Regler

Das Hallertauer Volksfest – so sehr sich die Wolnzacher Jahr für Jahr darauf freuen, so sehr steht die Traditionsveranstaltung aber auch seit einigen Jahren unter Beschuss. Die Lärmimmissionen stehen hier im Zentrum. Während nun die Petentin die Einhaltung der gesetzlichen Richtwerte fordert, geht es für den Markt um nicht weniger als den Erhalt des Festes. Welche Wege es hierfür geben kann, beide Positionen zusammenzuführen, das sollte Inhalt des vom bayerischen Landtag initiierten runden Tisches sein.

Zum ersten Mal sprachen beide Parteien miteinander und das in einer, wie der Vorsitzende des Umweltausschusses Dr. Christian Magerl (Grüne) im letzten Jahr betonte, in einem sachlichen und konstruktiven Rahmen. Auch die zweite Gesprächsrunde verlief dabei durchaus positiv. „Sehr konzentriert, sachlich und konstruktiv wurden die Möglichkeiten, die sich aus dem Lärmschutzgutachten ergeben, erörtert“, erklärte der Vorsitzende. Jedoch saßen sich in diesem Fall Befürworter und Gegner nicht wie beim ersten Mal gegenüber, denn die Petentin, die auf Einhaltung der Lärmwerte drängt, war bei der zweiten Gesprächsrunde nicht anwesend.

„Wir bedauern das Nichterscheinen sehr, denn gerade dort sollen Maßnahmen verabredet werden, die letzten Endes der Petentin zugutekommen“, erklärte Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold. Obwohl nun die Anwohnerin nicht zum einberufenen runden Tisch erschien und bereits im Vorfeld Verbesserungsvorschläge abgelehnt wurden, zeigten sich die Vertreter des Marktes am Ende positiv. „Unser Ziel ist es für die Dauer des Volksfestes mit mobilen Lösungen im Bereich des Kühlaggregates und der Küche zu arbeiten“, so der Rathausschef.

Entsprechende Möglichkeiten hat man in einem Lärmschutzgutachten prüfen lassen. Im Ergebnis ist hier davon auszugehen, dass mit den vorgeschlagenen Maßnahmen eine signifikante Verbesserung erzielt werden kann. Insgesamt spricht man von einer Reduzierung der Lärmimmissionen von acht Dezibel. Eine Verminderung um zehn Dezibel käme dabei einer Halbierung des Lärms gleich. „Wir sprechen in diesem Bereich nicht von Alibimaßnahmen, sondern von maßgeblichen Verbesserungen“, so Machold. „Die Ansätze des Gutachtens sind vielversprechend“, so Magerl. Er betonte jedoch auch, dass sich diesbezüglich noch Fragen ergeben haben, die es in kommenden Wochen zu klären gilt. Von Seiten der Gemeinde sollen diese bis Monatsende beantwortet werden, anschließend soll das Exposé und die darin enthaltenen Maßnahmen abermals von Fachleuten des Ministeriums geprüft werden. „Hierfür haben wir bereits mit den Lärmschutzexperten des Landesamtes für Umweltschutz mit ins Boot geholt“, führte der Grüne aus.

„Das Ziel dabei ist es, sich mit dem Wolnzacher Volksfesten innerhalb der gesetzlich festgeschriebenen Werte zu bewegen und damit auch Rechtssicherheit herzustellen“, erklärte Magerl weiter. Dabei betonte er, dass die Petition zwar aktuell Wolnzach betrifft, aber überdies eine Bedeutung weit über die Gemeindegrenzen hat. „Es geht hier auch um eine Präzedenzwirkung und ein Signal für den Freistaat.“ Wie wichtig man in München bayerische Traditionsfeste erachtet, zeigt der einstimmige Beschluss, den das Parlament diesbezüglich am 22.04.2015. Hier sprach man sich über alle Parteigrenzen hinweg dafür aus, dass es solche Veranstaltungen zu erhalten gilt. „Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen ist man auf einen sehr guten Weg, die gesetzlich geforderten Werte am Ende einhalten zu können“, wertete der Wolnzacher Landtagsabgeordnete Karl Straub die ersten Ergebnisse aus dem Gutachten.

Insgesamt soll die Petition bis zur Sommerpause abgeschlossen werden.
 

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